"Die Dose war doppelwandig, um Medikamente einzufüllen", erklärte der Belgier in dem am Donnerstag veröffentlichten Buch "Der Rudy": "Durch die doppelte Wand blieben sie gekühlt. Von außen war die Dose nicht von einer echten zu unterscheiden."

Wie der zwischen 1995 und 2006 aktive Betreuer und sportliche Leiter von Telekom, Bianchi und T-Mobile ausführte, gelang es so, dass die Doping-Dosen bei einer Razzia im Hotel unerkannt blieben.

Blutbeutel in Milchkartons

Pevenage gab außerdem zu, vor der Tour de France 2004 - damals als Ullrichs Betreuer im Dienst - in einem Hotelzimmer Dopingmittel an die Fahrer verteilt zu haben.

"Ich hatte um einen zusätzlichen Kühlschrank gebeten. An diesem Tag kam der ehemalige Mountainbiker Alberto Leon, wir nannten ihn Ali Baba, zu mir. Er war ein perfekt aussehnender Tourist", beschrieb er die damaligen Praktiken: "Die Blutbeutel wurden in leere Milchkartons verpackt und mit einem Code versehen. Der Plan war, sie dem jeweiligen Fahrer nach dem Abendessen zu übergeben - manchmal auch tagsüber."

In dem Hotel hielt sich offenbar auch der Doping-Arzt Eufemiano Fuentes auf. Ullrichs Verbindung zum Spanier führte 2012 zu einer zweijährigen Sperre durch den Internationalen Sportsgerichtshof. Später gab Ullrich zu, dass er sich als Aktiver von Fuentes behandeln ließ.