Es herrschte kurzfristig Aufregung, als chilenische Medien berichteten, dass bei Dominic Thiem beim Training auf der Akademie-Anlage seines Coaches Nicolas Massu in Santiago erneut Handgelenksprobleme aufgetreten wären und er deshalb die Einheit nach nur fünf Minuten beenden hätte müssen. Doch stellte sich das Ganze als viel Lärm um Nichts heraus – Thiems Handgelenk, das ihn seit Ende Juni 2021 nicht mehr seinen Beruf ausüben lässt, hält. Und so kann der Österreicher zuversichtlich Richtung Comeback, das ab kommenden Montag im argentinischen Cordoba starten soll, blicken.

„Es geht ihm gut, mit dem Handgelenk ist soweit alles in Ordnung“, versichert auch Vater Wolfgang Thiem, der nicht in Südamerika weilt. „Aber, auch wenn alles gut verheilt ist, ist die Problematik einer möglichen Überbelastung natürlich noch präsent. Das ist wie bei einem Skifahrer – wenn der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat, dann hat er auch muskuläre Probleme. Bis da wieder alles beim Alten ist, dauert es eben seine Zeit“, erklärt der Niederösterreicher den Istzustand seines Sohnes.

Daher dürfe man sich von Thiem Junior in den ersten Tagen und Wochen nach seiner Rückkehr auf die Tour auch noch keine allzu großen Tennis-Sprünge erwarten. „Domi muss erst wieder einen Matchrhythmus finden, das Reaktionsgefühl bei den Returns und viele andere Dinge wieder bekommen. Er hatte eine schwere Verletzung, und da funktioniert nicht wieder alles gleich von heute auf morgen. Läuft alles nach Plan, sollte er ab Mitte März in Indian Wells wieder voll konkurrenzfähig sein.“

Der Traum von der Nummer eins lebt

Apropos Konkurrenz – die hat in den letzten Monaten freilich auch nicht geschlafen. „Natürlich ist es für Dominic durch die lange Verletzungspause nicht leichter geworden. Doch sein Traum von der Nummer eins lebt und er kann das natürlich noch schaffen“, ist Vater Thiem überzeugt.

Bei den Australien ist sein Favorit („Alex Zverev“) längst gestrauchelt, zur Abschiebung von Novak Djokovic sagt Thiem Senior: „Auf der einen Seite gibt es Regeln, an die man sich halten muss. Da hat er sich nicht klug verhalten. Auf der anderen Seite war es nicht in Ordnung, dass der beste Spieler der letzten Jahre nicht mitspielen konnte. Er hat so viel für den Sport und auch Australien, wo er viel Geld für die Buschfeuer gespendet hat, getan“, sagt Thiem. Aber: „Wenn er in Dubai auf die Tour zurückkehren und das Turnier gewinnen wird, dann ist das alles schnell vergessen.“