Österreichs Tennisteam gewann das Weltgruppen-Play-off im Davis Cup in Espoo gegen Finnland mit 3:2. Den entscheidenden Punkt fixierte Dennis Novak im abschließenden Einzel durch einen 3:6, 6:3, 7:6-Erfolg über Harri Heliövaara. Zuvor hatten Oliver Marach und Jürgen Melzer das Doppel gewonnen, Dominic Thiem aber sein Einzel gegen Emil Ruusuvuori sensationell glatt 3:6, 2:6 verloren. Österreich spielt damit Anfang März 2020 in der Qualifikationsrunde der obersten Davis-Cup-Liga um einen Platz beim Finalturnier der besten 18 Teams in Madrid. Die Auslosung dafür erfolgt im November. 

Der Tag hatte für Österreich gut begonnen, nämlich mit dem Sieg im Doppel. Marach/Melzer bezwangen das Duo Ruusuvuori/Henri Kontinen 7:6, 6:2. Anschließend hatte Dominic Thiem gegen Ruusuvuori, der eben noch im Doppel gespielt hatte, den Matchball vor sich, doch deie Nummer fünf der Welt verlor gegen die Nummer 163 in nur 70 Minuten glatt 3:6, 2:6. Damit lag es an Dennis Novak, die Kastanien für Österreich aus dem Feuer zu holen.

Und zunächst sah es nicht gut aus für den von einer Erkältung geschwächten Novak. Der Österreicher verlor den ersten Satz gegen Heliövaara, die Nummer 716 im ATP-Ranking, ziemlich deutlich. Doch Novak erfing sich, holte sich den zweiten Satz und lag im dritten schon mit einem Break vorn. Dies holte sich der Finne jedoch zurück, also ging es ins Tiebreak, das Novak nach dramatischem Verlauf 7:5 gewann.

Thiem entttäuschte

Schon zuvor hätte Dominic Thiem alles klar machen können. Doch ein einerseits stark aufspielender Youngster der Gastgeber und ein sehr fehlerhafter Thiem verhinderten dies. Der Weltranglisten-Fünfte wirkte nach seiner Zwangspause wegen einer Viruserkrankung alles andere als auf der Höhe.

Das gab danach auch der 14-fache Turniersieger zu. "Es dauert eben eine ziemlich lange Zeit, bis ich wieder auf 100 Prozent bin. Das ist aber nötig, denn Ruusuvuori ist ein guter Spieler, wahrscheinlich besser als sein Ranking zur Zeit ist", erklärte Thiem, der allerdings von seinem Zustand nach seiner Viruserkrankung schon auch enttäuscht war. "Ich muss ehrlich sagen, ich hätte mir gedacht, dass ich ein bisserl weiter bin und besser spiele. Das war nicht der Fall, das muss ich auch selbst akzeptieren. Ich habe mich ja lange Zeit sehr schlecht gefühlt - seit Kitzbühel eigentlich, da dauert es einfach, bis ich wieder in den Rhythmus komme."

Dies habe er in Finnland gesehen. "Das ist natürlich eine bittere Erkenntnis." Nach außen hin wirkte Thiem jedenfalls kaum besser als bei seinem bis dato letzten Tour-Auftritt in der ersten US-Open-Runde. "Ich bin gesund, körperlich auf der Höhe bin ich nicht. Ich bin sicherlich nicht so fit wie ich schon war in dem Jahr. Da fehlen mir einige Level."