Anna Kiesenhofer, Olympiasiegerin von Tokio im Rad-Straßenrennen, beschränkt sich bei den am Sonntag startenden Weltmeisterschaften in Belgien wie schon zuletzt bei der EM auf das Einzelzeitfahren. Trotz der Pandemie wird die Fan-Kulisse in Region Flandern enorm sein, wo an acht Tagen elf Regenbogentrikots vergeben werden. Für die EM-Siebente aus dem Weinviertel wäre am Montag ein Top-Ten-Platz schon ein Erfolg, im Vorjahr war sie WM-18. gewesen.

Der Wiener Felix Ritzinger startet im Männer-Rennen am Sonntag als Außenseiter. Die Zeitfahr-Bewerbe zum Jubiläum anlässlich 100 Jahre Weltmeisterschaften führen von der Nordsee-Küstenstadt Knokke-Heist ins historische Zentrum von Brügge, die Straßenrennen werden nach Start in Antwerpen auf einem Rundkurs um Leuven entschieden. In der Prüfung gegen die Uhr sind die Strecken - 43,4 km für die Männer und 30,3 für die Frauen flach. Der Wind könnte die Aufgabe jedoch erschweren.

Ritzinger hatte bei der jüngsten EM als 20. gut zwei Minuten auf die Besten eingebüßt. Die Top 3 von Trento, Europameister Stefan Küng (SUI), WM-Titelverteidiger Filippo Ganna (ITA) und Remco Evenepoel (BEL), gelten auch bei der WM als Mitfavoriten, dazu kommt noch Wout van Aert (BEL). Olympiasieger Primoz Roglic (SLO) verzichtet, will aber im Straßenrennen am 26.9. antreten. Ex-Weltmeister Tom Dumoulin musste nach einer Kollision mit einem Auto am Handgelenk operiert werden und fehlt ebenfalls.

Bei den Frauen hatte Anna van der Breggen im Vorjahr in Imola das Double geschafft und beide Rennen gewonnen, diesmal tritt sie aber im Zeitfahren nicht an. Vize-Weltmeisterin Marlen Reusser (SUI) will nach dem Gewinn des EM-Titels im Kampf gegen die Uhr erneut gegen die Niederländerinnen reüssieren.