Nach einem 0:3 im Hinspiel der Volleyball-Champions-League befindet man sich nicht unbedingt in bester Ausgangslage für den Aufstieg – dafür braucht man weder große Expertise noch prophetische Fähigkeiten. Der UVC Graz steht am Donnerstag (20.15 Uhr, ORF Sport+) gegen Rieder UJS Komarno bereits mit dem Rücken zur Wand – das würden zumindest viele behaupten. Denn Cheftrainer Robert Koch hat überhaupt keine Sorgen. "Sie sind nicht so stark, wie das Ergebnis vermuten lässt. Mit einem klaren Sieg und erfolgreichem Golden-Set haben wir die große Chance auf die nächste Runde", erklärt der Ungar, um im nächsten Satz etwas zurückzurudern: "Wir benötigen dafür einen super Tag, da wir noch nicht in Form sind und die Champions League ein wenig früh kommt."

Das merkten die Grazer im Hinspiel, als der erste Königsklassen-Auftritt der Vereinsgeschichte deutlich verloren ging. Neben den heimischen Fans hat der UVC heute ein zweites Ass im Ärmel: Lorenz Koraimann. Der Diagonalspieler kommt nach Erkrankung zurück und gibt dem Grazer Spiel eine Variante mehr. "Er ist unser einzig echter Diagonalspieler, das bringt enorm viele Vorteile. Bis jetzt haben wir mit den Außenangreifern auf dieser Position gespielt. Lorenz kann den Unterschied ausmachen und das Spiel mit 20 Punkten entscheiden."

Koraimann hat gemeinsam mit Sergej Drobnic, Lukas Kühl, Cameron Keen und Michael Ladner bereits vor dieser Saison Champions-League-Luft geschnuppert, wie Trainer Koch auch. Der 45-Jährige spielte als Aktiver unter anderem in Italien, Israel, Portugal und Deutschland. Mit Friedrichshafen zog er 2005 sogar ins Final-Four der Champions League ein. "Das war der Höhepunkt meiner Karriere und ein unfassbares Gefühl. Wir waren damals die jüngste Mannschaft und haben teilweise vor 5000 Zusehern gespielt. Das vergisst du nie", erinnert sich Koch zurück.

Mit den 5000 Zusehern wird es am Donnerstag nichts. Im Raiffeisen-Sportpark sind 1500 Fans zugelassen, Karten gibt es im Internet unter oeticket.com oder an der Abendkassa. "Es ist für uns alle ein Abenteuer und alles andere als ein normales Spiel. Wir brauchen die Fans in der Halle", hofft der Trainer auf ein zahlreiches Erscheinen des Grazer Publikums und die Fortsetzung seines eigenen "Abenteuers" in der steirischen Landeshauptstadt. Im Sommer hat er seinen Vertrag beim UVC verlängert. "Es müsste ein unglaubliches Angebot kommen, damit ich Graz verlasse. Mittlerweile ist es mein Zuhause."