Die Vereinigten Staaten von Amerika sind die älteste bestehende Demokratie der Welt. Trotz der Loslösung vom Vereinigten Königreich haben die USA aber einen König und dessen Name erinnert just an frühere britische Herrscher. „King James“ regiert auf dem Basketballplatz, doch wirkt seine Strahlkraft weit über die Outlinie hinaus. LeBron Raymone James, geboren am 30. Dezember 1984, ist darüber hinaus Aushängeschild und Sprachrohr der National Basketball Association (NBA).

Der 2,06 Meter große Hüne führte die L.A. Lakers in das Finale der besten Liga der Welt. Die Lakers spielen zum ersten Mal in der Final-Geschichte gegen Miami Heat, mit denen James 2012 und 2013 den Titel geholt hat. Doch in der „Bubble“ der Disney-World nahe Orlando dreht sich die Welt nicht ausschließlich um Basketball. Einige Stars der NBA haben sich politisch klarer deklariert, Klubs und Spieler legten kurz den Spielbetrieb nieder, James und Co. wurden zum Multiplikator der „Black Lives Matter“-Bewegung, auch wenn sie aufgrund der Isolation nicht direkt an den Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt teilnehmen konnten. James stand – virtuell – wie ein Felsen in der ersten Reihe, auch die Klubs engagieren sich. Einige Arenen, die im Besitz der Klubs sind, werden am 3. November zu Wahllokalen umfunktioniert. James trägt nicht nur T-Shirts mit politschen Statements und kniet bei der Hymne. In den sozialen Medien kritisiert er Präsident Donald Trump und fordert auf, wählen zu gehen. Auf Instagram hat er 71 Millionen Follower, auf Twitter sind es 47 Millionen. „Hoffentlich wird man mich eines Tages nicht nur dafür respektieren, wie ich Basketball gespielt habe, sondern auch dafür, wie ich mich meinem Leben als Afroamerikaner gestellt habe“, sagte er der renommierten „New York Times“.

„King James“ setzt sich für die afroamerikanische Gemeinschaft nicht nur mit Worten ein. 2018 eröffnete er in seiner Heimatstadt Akron (Ohio) eine eigene Grundschule für bedürftige Kinder. 240 von ihnen erhalten dort auch psychologische Betreuung und kostenlose Mahlzeiten. Doch bei allem Tamtam und den großen Gesten auf dem Feld scheint die Bescheidenheit dem „König“ nicht fremd zu sein. Viele seiner wohltätigen Aktionen verlaufen unter dem Radar der Öffentlichkeit.

Weit verbreitet ist auch die Mär, James hätte sich den „King“ selbst verpasst. Das stimmt nicht, denn in der Highschool kündigte ihn der Hallensprecher schon so an – es war vorauszusehen, dass er Großes vollbringen wird.