Es war die (vor-)entscheidende Szene dieser Formel-1-Weltmeisterschaft. Beim Finale in Abu Dhabi sorgte ein Unfall von Nicholas Latifi kurz vor Rennende noch einmal für Spannung und kurze Zeit später für die wohl spektakulärste letzte Runde eines Rennens. Max Verstappen, eigentlich weit zurück und ohne Chance, schnappte sich durch die ausgelöste Safety-Car-Phase doch noch Lewis Hamilton und wurde erstmals Weltmeister.

Der kanadische Rennfahrer wurde so ungewollt ein Helfer des Niederländers. Dafür wurde Latifi anscheinend auch beleidigt und bedroht, wie er in einem veröffentlichten Brief, den er auf Social Media teilte, erklärt. „Ich habe viele Nachrichten nach Abu Dhabi bekommen. Die meisten waren positiv, einige waren aber auch gefüllt mit Hass und Beschimpfungen“, schreibt der Fahrer von Williams.

Was mich wirklich schockiert hat, war der harte Umgangston in den Hassnachrichten, Beschimpfungen und sogar Morddrohungen, die ich erhalten habe.“ Er sei zwar nicht überrascht gewesen und hätte damit bereits gerechnet, allein diese Einstellung sage aber schon viel über die derzeitige Gesellschaft und die Kommunikation auf den sozialen Netzwerken aus.

Zuspruch für seine ehrlichen Worte bekam Latifi ausgerechnet von dem Team, das nach seinem Unfall in Abu Dhabi noch den Fahrer-Titel von Hamilton verlor. Mercedes postete den Brief auf Twitter und schrieb: „Bleib stark, Nicholas. Wir stehen im Kampf gegen Hass im Internet hinter dir.