Die Bundesligisten und Zweitligisten stehen mitten in der Vorbereitung auf die Frühjahrssaison – ständiger Begleiter: Coronatests. Hartberg etwa testet am Dienstag – um im Anschluss gegen BW Linz und am Mittwoch gegen Amstetten spielen zu können. „Dass wir nur gegen ebenfalls getestete Klubs Vorbereitungspartien spielen können, ist bitter. Aber das Dilemma betrifft alle Vereine“, sagt GAK-Manager Matthias Dielacher.

Noch ist nämlich für den Breitensport keine Lösung in Sicht, das Betreten der Sportstätten ist verboten. Die kostenlos nutzbaren und bis Ende Mai ständig verfügbaren Teststraßen in der Steiermark könnten da aber eine Änderung bringen – vorerst theoretisch. Über diese Teststraßen könnten nämlich sämtliche Klubs von der 1. Klasse bis hin zur Regionalliga zu regelmäßigen Testergebnissen kommen – und das kostenlos. Eine Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings und auch eines Meisterschaftsbetriebes wäre möglich. Kann sichergestellt werden, dass alle am Training teilnehmenden Spieler einen negativen Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorweisen können, so würde es wohl deutlich weniger Argumente für eine Aufschiebung des Trainingsstarts im Unterhaus geben.

Geht es nach dem steirischen Fußballverband, soll ab März in den diversen Ligen wieder gekickt werden. „Vorausgesetzt, dass wir ab Februar mit den Trainings starten dürfen“, sagt StFV-Direktor Thomas Nußgruber. Das wäre auch notwendig, um Verletzungen vorzubeugen – meint Gleisdorf-Trainer Thomas Raffl, der auch eine Nachwuchsfußballschule betreibt. „Bei den kleinen Kindern ist Vorbereitung noch kein Thema, aber je älter die Kinder werden, bis in den Erwachsenenbereich, muss behutsam vorgegangen werden“, erzählt er und sieht eine Gefahr: „Dass viele Trainer sagen: Jetzt erst recht. Das wäre der komplett falsche Zugang.“ Die Spieler müssten viel eher gebremst werden – „viele sind in den letzten Monaten nur geradeaus gelaufen“. Gleisdorf hat das Heimprogramm so gesteuert, dass am 25. Jänner mit dem Freiluft-Training begonnen werden könnte.

Wird das nur mit entsprechendem Test möglich, so kommt es auf die Eigeninitiative der Spieler und Vereine an. Ein zusätzlicher zeitlicher Aufwand steht damit für die Aktiven in Verbindung. Ganz nach dem Motto: Wer trainieren möchte, soll dies unter Sicherheitsvorkehrungen auch tun dürfen. „Wir sind nicht der Gesetzgeber und können es den Vereinen nicht vorschreiben“, sagt Nußgruber. „Die Idee ist sicher eine Variante. Wenn es die Behörde erlaubt, würden wir das sicher in die Wege leiten, damit ein Training wieder möglich ist.“ Als größtes Problem sieht Nußgruber die Kapazitäten. „Die Frage ist, ob die Behörde es gestattet, dass es zwei bis drei Mal pro Woche diese Gratistests für den Breitensport gibt.“

Auf Nachfrage beim Land Steiermark wurde Klarheit über die Kapazitäten geschaffen: „Die flächendeckenden Bevölkerungstests laufen bis 31. Mai. Bis dahin können mindestens 1,1 Millionen Tests durchgeführt werden.“ Das entspricht im Schnitt rund 11.000 Tests pro Tag. Zudem wurde versichert: „Grundsätzlich stehen die Teststationen allen Steirerinnen und Steirern in diesem Zeitraum nicht nur einmalig zur Verfügung.“ Sportlandesrat Christopher Drexler will nicht ins Detail gehen, sagt aber: „Ich wünsche mir, bei aller Unterstützung für die notwendigen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, eine möglichst große Planungssicherheit für unsere steirischen Sportvereine. Wenn Maßnahmen angepasst werden, erwarte ich mir eine Gleichbehandlung des Sports mit anderen Bereichen.“