Wenn Salzburg spielt, trifft die Nummer 30 fast immer. Elf Treffer hat Erling Haaland für die Mozartstädter in zehn Spielen beigesteuert. Gestern wurde der Norweger vom SK Sturm kaltgestellt und nach einer Stunde vom Platz genommen. Dennoch jubelte die Nummer 30 – allerdings im Trikot der Grazer. Ivan Ljubic erzielte in der 17. Minute mit seinem ersten Saisontreffer das 1:0. Für den 23-Jährigen ein emotionaler Moment. „Vorigen Montag ist mein Großvater gestorben. Das Tor widme ich ihm“, sagte Ljubic, der auch ein T-Shirt mit der Aufschrift „Zwei Freunde, mein Opa und ich. Ruhe in Frieden“ nach dem Tor präsentierte. „Das war ein Zeichen. Mein verstorbener Opa hat heruntergeschaut“, sagte er emotional.

Goldtorschütze blieb der Mittelfeldspieler nicht, weil Sekou Koita in der 72. Minute den 1:1-Endstand erzielen konnte. Und dieser Punkt für die Grazer war keineswegs glücklich erkämpft. Sturm-Trainer Nestor El Maestro überraschte, indem er erstmals in seiner Ära mit einer (neu formierten) Fünferabwehrkette spielen ließ – wie beim letzten Sieg gegen Salzburg (1:0 im Cupfinale 2018) in einer 5-3-2-Formation. Emanuel Sakic („Wir haben in der Länderspielpause intensiv an der Systemumstellung gearbeitet. Es hat sich ausgezahlt“) ersetzte Fabian Koch, Stefan Hierländer spielte links für Thomas Schrammel und Isaac Donkor feierte auf halbrechter Position sein Bundesliga-Debüt.

Donkor ein echter Gewinn

Und was für eines. Der 24-Jährige präsentierte sich ruhig, zweikampfstark, spielerisch übersichtlich – ein echter Gewinn. „Für mich war es kein Risiko, Isaac zu bringen. Ich habe gewusst, was er kann. Nach seinem Trainingsrückstand ist er auch so weit, dass er uns wirklich helfen kann“, sagte El Maestro.

Sturm brachte den Serienmeister an den Rand einer Niederlage. Bekim Balaj (11., 41.) scheiterte an Teamgoalie Cican Stankovic. Joker Kiril Despodov (87.) traf per Freistoß nur die Außenstange. Auf der anderen Seite verhinderte Jörg Siebenhandl mit einer Glanzparade das 1:2 durch Majeed Ashimeru (77.).

Nur der Rasen fiel ab

Giftig, bissig und um jeden Ball kämpfend – genau jene Attribute, die Sturm zuletzt gegen die Wiener Austria vermissen ließ, begeisterten diesmal die 12.031 Zuseher in der Merkur-Arena und sorgten sogar wieder für Standing Ovations. Diese hatten sich alle Beteiligten inklusive Schiedsrichter Dieter Muckenhammer für ein unterhaltsames Spiel verdient. Nur der Rasen fiel bei der Benotung durch. „Im Vorjahr ist er zum besten in der Liga gewählt worden. Was ist da passiert?“, sagte nicht nur Zlatko Junuzovic kopfschüttelnd.