Drei Österreicher haben heute (20 Uhr, Servus TV, ARD & Sky live) realistische Chancen, im Finale des DFB-Pokals in Berlin zwischen dem FC Bayern und Leverkusen zu Einsatzminuten zu kommen. David Alaba hat mit den Münchnern schon fünf Mal – unter anderem im Vorjahr – den Titel gewonnen. Auf der Gegenseite steht Aleksandar Dragovic vor einem neuen Rekord. Mit einem Triumph der Werkself wäre er der erste Österreicher, der in vier Ländern Pokalsieger werden würde. Zuvor gelang dem Abwehrspieler das in Österreich (Austria Wien), der Schweiz (Basel) und der Ukraine (Dynamo Kiew). Insgesamt 32 Titel haben Alaba (21) und Dragovic (11) im Profifußball gewonnen.

Weit entfernt von diesen Zahlen ist Julian Baumgartlinger. Der ÖFB-Teamkapitän wartet noch auf die erste Trophäe. „Mit 1860 München bin ich Jugendpokalsieger geworden. Allerdings habe ich das Finale verpasst, weil ich an diesem Tag meine Mathematik-Matura schreiben musste“, erinnert sich der 32-Jährige schmunzelnd. „Den letzten Titel, bei dem ich auf dem Feld gestanden bin, habe ich in der Schülerliga gefeiert. Das ist auch schon fast verjährt. Vor 17 Jahren habe ich mit dem Münchner Theodolinden-Gymnasium sogar in Berlin den deutschen Titel gewonnen, auf einem Nebenplatz des Olympiastadions. Vielleicht schließt sich ja der Kreis.“

David Alaba und Aleksandar Dragovic
David Alaba und Aleksandar Dragovic © AFP

Denn das Olympiastadion (statt 74.475 Zusehern dürfen heute nur 680 hinein) ist Schauplatz des Endspiels. Damals vertrat Baumgartlinger das Bundesland Bayern, heute soll es aber einen Sieg Nordrhein-Westfalens geben. „Die Bayern haben eine starke Saison gespielt. Aber wir haben von den zwei Spielen eines gewonnen und eines verloren, aber da auch geführt. Wir wissen, dass wir sie schlagen können. Nur müssen wir dafür zumindest 90 Minuten lang unser Spiel sehr gut durchziehen. Gegen die Bayern gibt es immer Phasen, in denen sie dich reindrücken. Aber man muss auch sie in die Situation bringen, eine solche Phase überstehen zu müssen“, sagt der Salzburger, der dem Ligatitel des Rekordmeisters Respekt zollt. „Wenn man Bayern richtig zusetzen will, darf man sich keine Schwächeperiode leisten, wie es Dortmund, Leipzig, Mönchengladbach und wir gemacht haben. Nur wenn man das schafft, kann man ihnen langfristig gefährlich werden. Aktuell machen es die Bayern einfach noch besser.“

Eines seiner letzten Spiele könnte heute der bis 2021 bei den Bayern unter Vertrag stehende David Alaba bestreiten. Immer wieder wird über einen Wechsel des Wieners spekuliert. „David kann auf vielen Positionen sehr gut bis hervorragend spielen. Das Interesse von internationalen Topklubs beweist, dass er ein echtes Aushängeschild für die gesamte deutsche Bundesliga ist“, sagt Baumgartlinger anerkennend.