Wie schätzen Sie vor dem Rückspiel gegen Maccabi Tel Aviv Salzburgs Aussichten ein, die Gruppenphase zu erreichen?

Cican Stankovic: Die Ausgangsposition ist durch den Sieg in Tel Aviv sehr gut. Wir müssen diese Chance jetzt einfach nützen.

Das Hinspiel wurde 2:1 gewonnen, aber es gab auch Probleme. Worin lag die größte Schwierigkeit?
Die Hitze war sicher ein Thema, die Luftfeuchtigkeit auch und das macht es natürlich schwer. Wir spielen nicht alle Tage unter solchen Bedingungen, da hat sich der Gegner leichter getan. Aber das Wichtigste ist, dass wir unser Spiel trotzdem durchgezogen und gewonnen haben.

In welcher Hinsicht könnte Maccabi noch gefährlich werden?
Es ist eine sehr clevere Mannschaft, sie sind sehr gut organisiert. Sie sind israelischer Meister und nicht umsonst in der Champions-League-Qualifikation so weit gekommen. Wir müssen sehr intensiv spielen, denn ich glaube, das mögen sie nicht so und natürlich werden uns die Bedingungen in Salzburg mehr entgegenkommen. Da können wir unser Spiel über 90 Minuten durchziehen.

Wie ist denn die Spielstärke von Salzburg im Vergleich mit der Mannschaft des Vorjahres zu beurteilen? Glauben Sie, dass das Team auch ohne einen Haaland oder Minamino so gut ist wie im vergangenen Herbst?
Ich würde uns sogar noch stärker einschätzen. Wir sind jetzt über ein Jahr zusammen. Die Klarheit darüber, was der Trainer von uns verlangt, ist zu 100 Prozent gegeben, wir sind daher noch besser geworden.

Das deutet darauf hin, dass die Mannschaft auch stimmungsmäßig in bester Verfassung ist?
Nun, wir haben bisher alle Pflichtspiele gewonnen, seit der Corona-Pause sind wir unbesiegt und wenn man nicht verliert, muss die Stimmung einfach gut sein.

Wie betrachten Sie Ihre Rolle innerhalb der Mannschaft? Sehen Sie sich mittlerweile schon in einer Führungsposition?
Ich bin seit diesem Jahr im Mannschaftsrat dabei und ich glaube, mir inzwischen schon ein gewisses Standing erarbeitet zu haben. Ich bin natürlich sehr froh darüber, dass ich regelmäßig spielen darf und mit der Regelmäßigkeit kommt auch eine gewisse Routine dazu. Dann ergibt sich der Stellenwert mit der Zeit.

Und Lob von Trainer Jesse Marsch, wie zuletzt nach dem Spiel gegen Ried, wirkt wohl als zusätzliche Mutinjektion?
Das hört man immer sehr gerne. Vor allem, wenn man innerhalb dieser Mannschaft mit so vielen sehr guten Spielern auffällt, dann sagt das schon einiges aus.

Im Nationalteam hat sich das zuletzt nicht niedergeschlagen. Alexander Schlager hat gegenüber Ihnen im Tor den Vorzug erhalten. Wie gehen Sie mit dieser Situation um?
Ich glaube, ich habe gezeigt, dass mich das nicht belastet. Ich habe in den letzten Spielen meine Leistung gebracht und das möchte ich weiterhin so halten. Im Nationalteam werde ich wieder voll angreifen. Ich bin nach meiner Verletzung wieder zurückgekommen, habe davor die Spiele gemacht, jetzt habe ich nicht gespielt. Sicher war ich enttäuscht und sauer, aber das Leben geht weiter. Ich bin keiner, der in so einer Situation die beleidigte Leberwurst spielt und aufgibt. Solange ich der Meinung bin, dass ich es schaffen kann, werde ich dranbleiben. Und ich werde es schaffen.

Hat der Teamchef seine Entscheidung zuvor kommuniziert?
Vor dem ersten Spiel haben wir es kurz vor der letzten Besprechung erfahren. Er hat uns gesagt, dass der Alex spielt.

Seit einem halben Jahr begleitet uns Corona. Wie gehen Sie mit diesem Thema um?
Wir müssen einfach das Beste draus machen. Ich hoffe, dass wir das Virus so schnell wie möglich in den Griff bekommen, damit die Fans wieder in die Stadien zurückkehren können. Diese Emotionalität fehlt uns schon sehr. Es wäre sehr traurig, wenn wir den Einzug in die Gruppenphase schaffen und es keine Zuschauer gibt.