Es gibt Geschichten, die schreibt nur der Fußball. Chaker Alhadhur ist nach einem denkwürdigen Achtelfinale im Africa-Cup nicht nur in seiner Heimat auf den Komoren ein echter Held und schon jetzt eine lebende Legende. Zwar schied der kleine Inselstaat am Ende mit 1:2 gegen Favoriten und Gastgeber Kamerun aus, beinahe wäre jedoch die ganz große Sensation geglückt.

Denn für die Komoren ging es ohne Tormann in die Partie. Alle Schlussmänner fielen für das Spiel aus und so musste mit Chaker Alhadhur ein gelernter Verteidiger zwischen die Pfosten. Der 30-Jährige spielt beim französischen Zweitligisten AC Ajaccio und kam mit seinem Auftritt in kürzester Zeit zu Weltruhm. Nicht nur aufgrund der abgeklebten Rückennummer auf seinem neuen Trikot.

Alhadhur fehlen mit 1,72-Meter Körpergröße nämlich die nötigen Zentimeter, nicht aber Motivation und Einsatz. Denn Kamerun biss sich zu Beginn der Partie gleich mehrmals die Zähne am ungewöhnlichen Schlussmann aus. Trotz Unterzahl hielten die Komoren mit, auch weil der gelernte Verteidiger unkonventionell, aber effizient parierte. In Unterzahl fing man sich nach knapp 30 Minuten dann doch den ersten Gegentreffer ein, 20 Minuten vor dem Ende das 0:2. Durch einen sehenswerten Freistoßtreffer in der Schlussphase roch es noch einmal nach einer Sensation, die aus Sicht des Außenseiters leider unbelohnt blieb. An Alhadhur lag es jedenfalls nicht.