Jedes Jahr herrscht natürliche Fluktuation auf dem heimischen Eishockey-Transfermarkt. In dieser Saison kehrten aber besonders viele Österreicher den Vienna Capitals den Rücken. Klub-Ikone Rafael Rotter (Linz) etwa. Oder Benjamin Nissner und Ali Wukovits (beide Salzburg), Patrick Peter und Julian Grosslerchner (beide Karriereende) sowie natürlich Marco Richter (VSV). Der 25-jährige Stürmer, der viel Energie ins Spiel bringt, kehrt nach einem Jahr Abstinenz nach Kärnten zurück. Zuvor war er beim KAC engagiert.

Villach sowie die Atmosphäre des Klubs haben Richter aber schon immer fasziniert. "Es ist ganz anders als in Klagenfurt, obwohl man nur 40 Minuten entfernt wohnt." Auf- wie abseits des Eises. Die Chemie mit Rotjacken-Trainer Petri Matikainen schien nie so richtig gepasst zu haben. In Wien erhielt er zu Beginn der letzten Saison großes Vertrauen und zahlte es mit vielen Toren zurück. In der Draustadt soll der Wiener mit Rick Schofield sowie Scott Kosmachuk für Tore sorgen - so der Plan von VSV-Trainer Rob Daum.

Gelockt hat ihn auch die Wohnsituation. So lebt Richter mit den Ex-Grazern Philipp Lindner und Kevin Moderer im VSV-Haus direkt am Faaker See. "Und wir dürfen den Seezugang von Renars Krastenbergs benützen", lächelt er triumphierend.

Die VSV-WG am Faaker See: Marco Richter, Philipp Lindner, Kevin Moderer (von links)
Die VSV-WG am Faaker See: Marco Richter, Philipp Lindner, Kevin Moderer (von links) © KK/VSV

Apropos neue Teamkollegen: Einen besonderen Nervenkitzel übte vor dem ersten Training sein erstes Aufeinandertreffen mit Villachs Puckkünstler John Hughes aus. "Dazu gibt es eine Vorgeschichte: Wir haben uns bei jedem Aufwärmen, wenn KAC gegen Salzburg gespielt hatte, so richtig angemault. Das ging so weit, dass uns die Leute gefragt haben, ob irgendetwas Persönliches vorgefallen sei. Und bei den Bullys ging es dann weiter." Doch das wurde beim ersten Treffen in Villach sofort ausgeräumt. "Wir haben uns gleich super verstanden und über diese Situationen gelacht.