Intensiv hat sich Thimo Nickl auf seine erste Profisaison vorbereitet. Der Verteidiger leistete in der vergangenen Saison beim schwedischen Spitzenklub Rögle vor allem im Training gute Überzeugungsarbeit, damit der Vizemeister sich die Dienste des Klagenfurters für heuer sicherte.

Zu den Skandinaviern hat es ihn verschlagen, da aufgrund der Corona-Pandemie sein kanadischer Klub Drummondville Voltigeurs in der QMIHL keine Spieler aus dem Ausland einsetzen durfte, da eine Einreise nach Kanada nicht möglich war. Spieleragent Peter Kasper brachte ihn in Rögle unter, da war Nickl für die U20 vorgesehen. Nach zehn Spielen wurde in Schweden die Nachwuchsmeisterschaft abgebrochen. Rögle-Teammanager Chris Abbott unterbreitete dem Kärntner ein Angebot, dass er in der Kampfmannschaft mittrainieren darf und als siebenter Verteidiger mit in der Mannschaft ist. Da hieß es für ihn vor allem die Spielerbank warmzuhalten. Aber in einer Partie fiel ein Verteidiger aus, da bekam Nickl die Gelegenheit, sich zu beweisen. „Es war das Derby gegen Malmö, da habe ich die Aufgaben der Trainer erfüllt. Aufgrund dieser Partie habe ich den Vertrag für heuer bekommen“, erzählt der 19-Jährige.

Erster Assist

Die Vorbereitung bei den Schweden läuft auf Hochtouren, das erste Testspiel gewann Rögle gegen Frölunda mit 4:3, Nickl gelang dabei ein Assist. Beim Saisonauftakt am 11. September will er als einer von sechs Verteidigern auf dem Eis stehen. „Mein großes Ziel ist es natürlich, dass ich regelmäßig zum Einsatz komme, damit ich meine Entwicklung vorantreiben kann. Sollte ich nicht fix in den Top 6 spielen, ist vereinbart, dass ich zu AIK Stockholm in die Allsvenskan wechseln kann, damit ich fixe Eiszeit habe. Aber es ist für mich nur eine Option, da hier bei Rögle die Chance besteht, zu spielen. Ich bin ein harter Kämpfer“, so Nickl, der Mitte Juli in einem Entwicklungscamp in Anaheim bei den Ducks war. Der NHL-Klub hat den Ex-KAC-Spieler 2020 in der vierten Runde gedraftet.

Der Rechtsschütze, der schon mit 14 Jahren im Farmteam der Rotjacken sein Debüt feierte, träumt wie jeder Eishockeyspieler von der NHL. „Es wird ein harter und steiniger Weg, um dort Fuß fassen zu können“, meint Nickl, dessen Fokus aber nur auf Rögle gerichtet ist. „Ich fühle mich hier total wohl, die Stadt ist lässig und Headcoach Cam Abbott ist ein cooler Typ“, erzählt Nickl, der trotz seiner Auslandsaufenthalte die Zulassung für die Matura im Sportborg in Klagenfurt geschafft hat.