Das halbe Dutzend ist seit dem 1:5 in Klagenfurt voll und jetzt reicht es aber mit den KAC-Siegen. Richtig. Die vergangenen sechs Duelle mit den Rotjacken haben die Grazer verloren und diese Serie soll heute in Liebenau endlich reißen. Auch die Rotjacken sind gewarnt. „Die Rivalität ist da!“, sagt Ex-Grazer Manuel Ganahl und ergänzt: „Es geht ums Prestige und 99ers-Trainer Doug Mason ist nach seiner Vorgeschichte gegen uns noch motivierter.“ Der Bludenzer war jüngst mit dem Nationalteam im Einsatz und zeigte groß auf. Während die Auswahlspieler rackern mussten, konnten die übrigen Kraft getankt. Die ersten beiden Monate hatten ihre Spuren hinterlassen und den Grazern klebte vor dem „Break“ das Verletzungspech an den Schlittschuhen. Auch in der spielfreien Zeit blieben sie nicht ganz verschont: Ken Ograjensek kam mit einer Oberkörperverletzung vom slowenischen Team zurück (er soll am Sonntag gegen Salzburg fit sein), Keeper Cristopher Nihlstorp plangen die Nachwehen einer Lungenentzündung. Matt Garbowsky wird weiterhin fehlen, er trainiert zwar wieder, aber mit dem roten Trikot, das bedeutet: kein Körperkontakt.

Mason erwartet heute ein großes Spiel („Das wird sehr gut für das Publikum.“), mit viel Tempo und Härte. Torchancen werden jedoch mühsam erarbeitetet werden. „Beide Teams sind in der Defensive sehr stark“, sagt Mason, der in der Pause gegrübelt und die Mannschaft neu eingeschworen hat. Das Grundkonzept (Jagd nach der Scheibe im temporeichen Angriff) bleibt, doch wird die Verteidigung verstärkt in den Fokus gerückt. „Wie haben verstanden, dass wir im Spiel ohne Puck besser werden müssen und auch gesehen, dass wir einfach mehr Disziplin in der Verteidigung brauchen“, sagt er. Aber nicht nur in der eigenen Zone soll es bestimmter zur Sache gehen. Scheibenverluste und Konter gegen sein Team will Mason möglichst keine mehr sehen – die Blaue Linie der Offensivzone ist zu halten.

Mit ein Grund für die striktere Gangart in der Defensive ist auch, dass es bei den Grazern im Powerplay nicht so läuft. „Diese Tore fehlen uns im Vergleich zum Vorjahr, im Fünf gegen Fünf sind wird gleich stark“, sagt Mason.

Eine Entscheidung hat Mason auch getroffen, die seinen Kapitän betrifft. Oliver Setzinger wird diese Saison künftig als Stürmer eingesetzt, und so kehrt der „Donau-Gretzky“ an seine angestammte Position zurück. „Ich wollte ihn damit auch aufwecken. Oliver Setzinger hat so viel Kreativität in sich. Er macht als Stürmer unser Team besser“, sagt Mason. Setzinger hat vor der Länderspielpause im Sturm ausgeholfen. „In den drei, vier Partien hat er vorne auch gut gespielt. Und Charlie Dodero ist in der Verteidigung besser“, sagt Mason.