Spektakulärer hätte man sich ein erstes Kärntner Saisonderby vielleicht wünschen können, viel knapper hätte es jedoch nicht laufen können.

Nach 50 Minuten und exakt einer Sekunde war die Torsperre beim 326. Lokalschlager am Wörthersee gebrochen, Andrew Kozek war der Gold-Torschütze nach sensationellem Pass von Sololäufer Nick Petersen. Dabei fiel den Klagenfurtern ein Stein vom Herzen. "Wir haben ein Spiel mit wenig Treffern erwartet, Villach hat ein starkes Team, ihr Keeper Maxwell hat toll gehalten. Beim Tor muss ich mich bei den Linienpartnern bedanken und bin überglücklich, dass die Scheibe doch noch reingegangen ist", strahlte Kozek. Der zweite Mann des Spiels war Keeper David Madlener, der ein Shutout feierte. "Da gibt es schlimmere Arbeitstage", schmunzelte der Vorarlberger und fügte an: "Wir haben toll defensiv gearbeitet und viele Schüsse geblockt. Wenn wir hinten gut stehen, hat es jeder gegen uns schwer."

KAC-Trainer Petri Matikainen nützte die Chance, als erstes das Niveau, gegner VSV und Freund Jyrki Aho zu loben: "Es war ein exzellentes Eishockeyspiel. Wir haben eine gute Partie gemacht, waren intelligent und hielten das Tempo hoch. Es hätte in beide Seiten ausschlagen können, die Keeper waren großartig und auf beiden Seiten hätten mehr Treffer fallen können. Villach hat eine wirklich gute Truppe", so der Meistercoach der Rotjacken.

KAC-Rückkehrer Manuel Ganahl strahlte nach der Partie ebenso: "Es ist toll, wieder Derbyluft geschnuppert zu haben. Für solche großen und tollen Spiele trainierst du als Sportler."

Hadernde Villacher Adler

Bei den Gästen aus Villach hingen die Köpfe nach der Partie schon etwas. Verteidiger-Routinier Stefan Bacher war alles andere als zufrieden. "Das ist nicht unser Spielstil. Wir waren nicht aktiv genug, nicht aggressiv genug und sind zu wenig eisgelaufen. Es hat einfach nicht gereicht, der KAC hat verdient gewonnen", polterte der Villacher. Ein Schlüssel zum KAC-Erfolg, das betonte auch Matikainen, war mit Sicherheit die nicht genützte doppelte Überzahl des VSV. "Da haben wir wohl Druck gemacht, auch einige Schüsse genommen. Aber der Puck wollte einfach nicht rein. Ein wenig hat uns auch die Härte gefehlt", resümierte Stürmer Anton Karlsson.

Trainer Aho konnte aus der Partie viel mitnehmen. "Natürlich lernst du aus solchen Spielen. Wir müssen daran arbeiten, Partien von so hoher Qualität auch zu gewinnen. Der Gegner war defensiv und offensiv besser als wir, aber das ist zumindest ein gutes Feedback, das uns auch einmal aus der Komfortzone gebracht hat", so der neue VSV-Übungsleiter.

Sein erster Derby-Einsatz war für den Finnen dennoch besonders: "Es war richtig laut, auch Klagenfurt hat tolle Fans. Sie haben so viel Lärm gemacht, dass selbst meine Stimme nun leidet. Es war ein besonderes Spiel auch für mich."