Beinahe hätte Niklas Lundström bei seinem ersten Spiel für die Graz 99ers gleich einen Sieg feiern dürfen, es wäre erst der zweite der Saison gewesen. Doch nach einem heroischen letzten Drittel, in dem die Grazer gegen die Bullen aus Salzburg nach einem 0:3, und 2:4 noch den Ausgleich schafften, gab es im Penaltyschießen doch noch eine Niederlage. Aber eine, die sich zumindest ein bisschen wie ein Sieg anfühlen wird.

1. Drittel:
Die Grazer kommen am "Emoji Day" mit neuen Dressen und Emoji als Namenszeile aufs Eis. Aber vor allem mit einem neuen Tormann. Niklas Lundström feiert gleich sein Debüt im 99ers-Kasten. Und anfänglich hat er auch nicht viele Probleme mit den Angriffen der quirligen Salzburger. Doch dann kommt die Zeit von TJ Brennan: Der torgefährlichste Verteidiger der Liga schlägt gleich doppelt zu. Nach 9:07 Minuten stellt er nach einem Rebound - Lundström hatte die Scheibe nicht weit genug weggebracht - auf 1:0. Und ganze 29 Sekunden später war es schon wieder Brennan, der nach mustergültiger Vorarbeit von Flo Baltram aus spitzem Winkel den Puck an Lundström vorbei in die Maschen knallte. Die Grazer? Wollten zwar, aber konnten nicht. Andrew Gordon kam zu zwei Chancen, scheiterte aber am starken Atte Tolvanen.

2. Drittel:
Die Grazer kommen besser aus der Kabine und es gelingt, ins Spiel zu bekommen, die Scheibe in Richtung und auch aufs Tor der Salzburger zu bekommen. Doch gerade, als man meinte, eine Druckphase zu haben, gab es die nächste Strafe: Mike Zalewski musste wegen Hakens hinaus. Doch an diesem Abend funktionierte zumindest das Penalty Killing, man blieb ohne Gegentreffer und kam im ersten eigenen Powerplay zu Chancen - um dann an der eigenen Unvernunft zu scheitern, weil man schlampig wechselte. Daniel Oberkofler musste auf die Strafbank, weil zu viele Grazer auf dem Eis waren. Und das im eigenen Überzahlspiel. Mit unangenehmen Folgen, die auch das Grazer Pech an diesem Abend zum Ausdruck brachten: Ein Schuss von Jan-Mikael Järvinen wurde von Erik Kirchschläger ins eigene Tor abgefälscht: 0:3; eine Sekunde vor Ende der Unterzahl. Dann kamen zwar die Grazer endlich zu Chancen aber mehr als eine vergebene Chance von Zintis Zusevics und ein Stangenschuss von Daniel Oberkofler schaute nicht heraus. 

3. Drittel:
Was für ein Krimi! Die 99ers kämpfen sich in die Partie zurück. Andrew Gordon am Ende eines davor mauen Powerplays sorgt für das 1:3, ein Weckruf. Und als Ben Blood dann nach einem schweren Check von Keegan Kanzig auch die Fäuste auspackt, sind die 99ers so richtig erwacht. Michael Schiechl, Ex-Salzburger, stellte auf 2:3, da half auch ein Salzburger Protest nicht. Genausowenig, wie den Salzburgern das vierte Tor als Antwort half. Der Kampfgeist der 99ers war geweckt, Zintis Zusevics (57.) und Mike Zalewski (59.) sorgten für den Ausgleich.

Verlängerung:
Die blieb ohne Tor, auch bei den Penaltys traf nur einer - und das war der, der schon am Anfang erfolgreich war: TJ Brennan sorgte doch noch für den Salzburger Sieg.

ICE-Hockey-Liga, 9. Runde:
Graz99ers - Red Bull Salzburg  4:5 (0:2, 0:1, 4:1; 0:0) n.P.
Tore: Gordon (57.), Schiechl (50.) Zusevics (57.), Zalewski (59.) bzw. Brennan (10., 10.), Järvinen (34.), Schneider (50.). Entscheidender Penalty: Brennan