Sieben Tore in den letzten 20 Minuten der Partie, eine 3:9-Niederlage bei Znojmo. Der Freitag sitzt den Spielern der Graz 99ers noch tief in den Knochen. Natürlich auch Schlussmann Felix Nussbacher, der neun Gegentreffer hinnehmen musste. „Direkt nach der Partie war ich echt grantig. Vor allem auf mich selbst, aber auch wegen des Auftretens von uns allen“, sagte der 21-Jährige. Trainer Jens Gustafsson bat sein Team am Samstagvormittag zu einem langen Gespräch. Details zu den Inhalten wollte man seitens der Grazer nicht bekannt geben, Nussbacher verriet aber so viel: „Wir haben festgestellt, wie es zu dieser klaren Niederlage gekommen ist. Warum es dazu gekommen ist, ist uns nicht klar.“

Mit einer 3:2-Führung gingen die Steirer in das letzte Drittel, „dann hat es mit dem 3:3, das offensichtlich mir gehört hat, angefangen. Vielleicht war die Mannschaft dadurch ein bisserl verunsichert“, sagt „Nussi“. Nur 17 Sekunden nach dem Ausgleich erzielten die Tschechen das 4:3. „Das war ein individueller Fehler in der Verteidigung. Und heuer haben wir eigentlich eine Mannschaft, die nicht fehleranfällig ist.“ Was der Tormann damit meint? „Klar, Fehler sind menschlich und können passieren. Aber ein Fehler sollte uns nicht aus dem Konzept bringen. Ich stehe dann nicht wie ein Zappelphilipp im Tor und meine Mitspieler lassen sich auch nicht aus der Ruhe bringen.“

Normalerweise. In Znojmo war das eben der Fall, es klingelte beinahe im Minutentakt im Grazer Kasten. „Ob das achte, neunte Tor auch fällt, wenn die Partie offen ist, weiß ich nicht“, sagt Nussbacher. Apropos wissen: Wie der Kader der 99ers im heutigen Heimspiel gegen Linz (17.30 Uhr) aussehen wird, weiß niemand so genau. Neben Daniel Oberkofler, Michael Boivin, Zintis Zusevics, Kilian Rappold, Joey Martin und Philipp Maurer, die fix ausfallen werden, sind auch die Einsätze von Anthony Peters und Clemens Krainz fraglich. Grundsätzlich weiß Nussbacher schon einen Tag vor dem Spiel, ob er am Spieltag auf dem Eis stehen wird. „Diesmal weiß ich noch nichts“, sagte der gebürtige Klagenfurter am Samstagnachmittag. Sollte er aber neuerlich im Tor spielen, wird sich so ein Abend wie am Freitag nicht wiederholen. Hoffentlich. „In den letzten zehn Jahren habe ich nie so viele Tore bekommen. Das soll jetzt auch nicht noch einmal passieren.“

Die Oberösterreicher liegen in der Tabelle auf dem letzten Platz, haben aus fünf Partien zwei Zähler geholt. Nussbacher warnt jedoch. „Sie sind nicht so schlecht, wie es derzeit aussieht. Das haben wir in den Spielen in der Vorbereitung gegen sie gesehen.“ Aber, und das auch trotz bitterer Niederlage im Rücken: „Wir sollten das bessere Team sein.“