Am Freitag geht sie los, die neue Eiszeit und die Graz 99ers beginnen mit dem Heimspiel gegen Dornbirn. Es wird die erste volle Saison für Jens Gustafsson als Headcoach. In seinen ersten drei Jahren bei den Grazer war er "Co" von Doug Mason, der vergangene Saison nach einem richtigen Hänger den Bunker verlassen musste. Da hatte Gustafsson übernommen, konnte den Karren aber auch nicht mehr aus dem Dreck ziehen. Die Vereinsführung hat dem Familienvater das Vertrauen ausgesprochen und in diesem Jahr hat der Schwede somit die volle Verantwortung – auch bei den Transfers.

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Die Tests seien von den Ergebnissen her zwar nicht das Gelbe vom Ei gewesen, doch er habe seine Schlüsse gezogen und ist zufrieden. "Die Resultate sind nicht am wichtigsten. Wir haben eine gute Entwicklung der jungen Spieler und auch der Neuen gesehen." Er habe zudem die Linien nicht zu hart an die Kandare genommen. "Ab Freitag werde ich sicher härter coachen." Dem System mit vier Linien will er auf jeden Fall treu bleiben. Ein Versauern junger Spieler hinter der Bande soll es in Graz nicht mehr geben. Dafür wurde eine Kooperation mit den Capitals aus Wien geschlossen und die 99ers schicken Cracks zum Team in die Alps Hockey League. "Das ist für uns und die Spieler enorm wichtig. Man sieht bei den Spielern, dass sie Erfahrung im Männerhockey gesammelt haben. Ich bin sehr froh über diese Kooperation mit Wien", sagt Gustafsson.

Das Ziel für die erste Phase der - auf 14 Klubs aufgestockten - Liga ist klar: Unter den Top sechs nach dem Grunddurchgang rangieren und somit die direkte Qualifikation für das Play-off schaffen. Durch den neuen Modus ist eine gute Platzierung in der ersten Phase wichtiger, denn je. "Das wertet die Liga sportlich auf", sagt Manager Bernd Vollmann, "jetzt geht es nicht mehr, dass man nach dem Grunddurchgang Letzter ist und dann Meister wird." Während die ersten sechs Klubs im Viertelfinale stehen, haben nur noch die Plätze sieben bis zehn die Chance auf eines der beiden weiteren Tickets. Für den Rest ist die Saison vorbei.

Partnerschaften bleiben bestehen

In der Zentrale der Energie Steiermark lud Hausherr Urs Harnik-Lauris mit der Grazer Vereinsführung zum Saisoneinklang. Nach dem durchwachsenen Spieljahr 2020/21 dankte Präsident Jochen Pildner-Steinburg "den treuen Großsponsoren, die auch in den schwierigen Zeiten mit uns ein einem Boot geblieben sind". Und die Energie Steiermark werde den Klub auch weiterhin "nach Kräften unterstützen, dass nicht nur 99 Prozent der Ziele erreicht werden, sondern 100", sagt Harnik-Lauris. Auch die Holding Graz bleibt weiterhin an Board. "Die 99ers waren im Vorjahr der erste Profiklub aus Graz, der sich direkt an das Ministerium gewandt hat", sagt Richard Peer (Leitung Marketing), "das war für uns als Partner sehr wichtig zu sehen, dass ein Verein proaktiv gearbeitet hat". Über neue Ideen hätten die 99er ihre Pflichten der Partnerschaft bestmöglich erfüllt und daher stand einer weiteren Zusammenarbeit nichts im Wege.

Die aktuelle Situation würde eine komplette Auslastung der Halle erlauben, wie es weitergeht, wird die neue Verordnung zeigenn. "Wir sind zuversichtlich und optimistisch, dass wir die Begeisterung wieder in die Halle bringen", sagt Pildner-Steinburg, "insgesamt gehen wir sehr optimistisch in die neue Saison". Den Kader bezeichnet er als guten Mix aus routinierten und jungen Cracks. "Die vergangene Saison war sportlich und wirtschaftlich durchwachsen", sagt er. Warum man nach dem guten Start im vergangenen Herbst so abgestürzt ist, kann er nicht sagen. Selbst genaue Analysen haben des Pudels Kern nicht ans Licht gebracht. "Scheinbar waren die Zerwürfnisse so groß, dass auch sportlich die volle Kraft nicht mehr auf das Eis gebracht wurde."