Als im März im Zuge der Generalversammlung der ICE-Liga-Vereine die Wiederaufnahme von Olimpija Ljubljana beschlossen wurde, schwangen bei vielen Eishockey-Interessierten eher negative Gedanken mit. Immerhin galt der slowenische Vertreter bereits vor seinem Ligaausstieg nach der Saison 2016/17 als Prügelknabe. In seinen letzten drei Spielzeiten belegten die Drachen jeweils den letzten bzw. vorletzten Platz. Ein ähnliches Szenario wurde auch im Vorfeld dieser Saison befürchtet. Doch Laibach bewies den Zweiflern, zumindest bis jetzt, das Gegenteil.

Der Liga-Rückkehrer ist die in den letzten Jahren wohl größte Überraschung der internationalen Eishockeyliga, eroberte am Wochenende mit einem 1:0-Sieg gegen Titelfavorit Salzburg sogar die Tabellenspitze. „Der erste Platz ist auch für mich überraschend“, gibt der sportliche Leiter Joze Kovac zu, fügt aber im gleichen Atemzug hinzu: „Wir sind keine Träumer. Die Tabellensituation kann sich schnell wieder ändern, sagt zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel aus. Es wird für uns sicher noch die eine oder andere Durststrecke geben. Außerdem war das Glück bisher etwas auf unserer Seite.“

Die Philosophie gegenüber den letzten Jahren scheint sich bei den Slowenen jedoch grundlegend geändert zu haben. Finanziell stehe man auf gesunden Beinen. Man habe ein kleines, aber stabiles Budget und wolle langfristig Teil der ICE-Liga bleiben. „Unser Ziel war und ist es, junge slowenische Spieler weiter zu entwickeln, ihnen beim Sprung ins Nationalteam zu helfen“, so Kovac weiter.

Wirft man einen Blick auf den Kader, fällt auf, dass Laibach, im Gegensatz zu vielen anderen ICE-Liga-Teams, lediglich fünf Imports in seinen Reihen hat. Mit den bis dato unbekannten Fremdarbeitern Wade Murphy (CAN, 10 Punkte) und Guillaume Leclerc (FRA, 14 Punkte und zurzeit Topscorer der Liga) gelangen gleich zwei Glücksgrifffe.

Der Star ist dennoch die Mannschaft, die, mit Ausnahmen, seit Jahren zusammen ist, in der AHL stets um den Meistertitel mitgespielt hat. Als vorangehendes Beispiel nennt Kovac den KAC. „Wie es auch in Klagenfurt seit Jahren praktiziert wird, wollen auch wir unser Team als starkes und eingeschworenes Kollektiv aufbauen. Teamwork steht bei uns vor individueller Klasse. Darauf legen wir großen Wert. Wir können aber jetzt schon sagen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, zeigt sich Kovac mit dem bisherigen Ligastart mehr als zufrieden.