Der direkte Kontakt der Künstlerinnen und Künstler zum Publikum, der Jubel und das Lachen der Fans – all das fehlte. Die Konzert- und Veranstaltungsbranche wurde von der Pandemie besonders hart getroffen. Die Normalität liegt allerdings fern.

Bereits greifbar schien diese Normalität zuletzt in Barcelona, wo Ende März ein „Probekonzert“ stattfand: Rund 5.000 Besucherinnen und Besucher genossen unter strikten Vorschriften Live-Musik. Zuvor wurden sie getestet, trugen beim Konzert FFP2-Masken und zwei Wochen nach der Veranstaltung folgte ein PCR-Test. Eine erhöhte Zahl an Ansteckungen gab es nicht.

"Super-Spreader" identifizieren

Ivo Steinmetz, Leiter des Diagnostik- und Forschungsinstituts für Hygiene, Mikrobiologie und Umweltmedizin an der Meduni Graz, sieht solche Konzerte positiv. Das Entscheidende seien die Tests im Vorfeld, um Personen mit einer hohen Viruslast zu identifizieren: „Da fische ich die potenziellen Super-Spreader raus.“ Bei künftigen Konzerten plädiert Steinmetz für Abstandsregeln und Sitzplätze.

Laut Daniela Gmeinbauer, Obfrau der steirischen Wirtschaftskammer-Fachgruppe der Freizeit- und Sportbetriebe, werden Veranstaltungen mit vielen Personen auf engem Raum eine Herausforderung bleiben. An den bekannten „3 G“ – getestet, genesen oder geimpft – führe kein Weg vorbei.

Umsetzbare Pläne gefordert

Die lückenlose Kontrolle sei jedoch schwer umsetzbar: „Hier braucht es vor allem vernünftige und umsetzbare Pläne, die nicht zulasten der Unternehmen gehen dürfen.“ Es sei „unlogisch“, so Gmeinbauer, diese „zuerst mit Steuergeldern zu unterstützen und in weiterer Folge mit mehr Personalkosten und einer aufgeblasenen Bürokratie wieder zu schaden“.

Ivo Steinmetz schildert, es hänge letztlich vom Infektionsgeschehen ab, wie streng Konzerte ablaufen müssen.