Den Vier-Tore-Vorsprung versucht der KAC vor dem schweren Gang nach Mittelschweden auszublenden. "Das Spiel fängt bei Null an. Wir wollen performen und uns dagegenstemmen", betonte Routinier Thomas Koch. "Wir wissen ganz genau, dass da wieder ein hartes Stück Arbeit vor uns ist." Der 38-Jährige kennt die Stimmung aus seiner Zeit bei Lulea (2004-2006). "Es wartet auf uns ein Hexenkessel."

Zu den Spielen in der 7.650 Zuschauer fassenden Tegera Arena kommen häufig mehr Zuschauer als der Ort Einwohner hat. "Leksand hat eine der größten Historien in Schweden", erklärte Koch. Zuletzt setzte es für den schwedischen Meister von 1969, 1973, 1974 und 1975 aber einige Rückschläge. Die vergangenen fünf Pflichtspiele gingen allesamt verloren, in der Liga rutschte Leksand auf Tabellenplatz vier ab. Koch lobte den Gegner dennoch als technisch und eisläuferisch sehr begabt. "Das Level ist extrem hoch. Das ist ein schönes Tempo, das sie fahren."

Die Kärntner überraschten zu Hause dank Defensivstärke und enormer Effizienz vor dem Tor. Johannes Bischofberger, im Hinspiel Doppeltorschütze, kann die Tagesreise nach Schweden aber ebenso wie zahlreiche weitere Stammkräfte verletzungsbedingt nicht antreten. "Wir haben ein bisschen ein dünnes Lineup, aber die, die Chance kriegen, werden sich reinhauen und alles dafür geben, dass wir dort auch noch etwas erreichen können", versicherte Koch.

Die Generalprobe gelang dem Rekordmeister am Sonntag mit einem 2:0-Heimsieg in der ICE-Liga gegen Znojmo. Schon da plagten KAC-Trainer Petri Matikainen die Personalsorgen. "Unser Lineup wird kürzer und kürzer, aber wir marschieren einfach weiter und weiter", sagte der Finne danach. "Wir suchen keine Entschuldigungen, sondern ziehen unser Spiel durch, zeigen, über welchen Charakter wir verfügen."

Das soll auch in Schweden gelingen. Der KAC reist am Spieltag per Charter an - und unmittelbar nach der Partie wieder zurück. Für den Aufstieg würden die Rotjacken in ihrem ersten CHL-Viertelfinale am 7./8. bzw. 14. Dezember aller Voraussicht nach mit zwei weiteren Duellen mit einem schwedischen Topteam belohnt werden. CHL-Rekordsieger Frölunda Göteborg hatte sich im Achtelfinal-Hinspiel bei Adler Mannheim mit 10:1 durchgesetzt.

Ungleich schwerer wird es für Red Bull Salzburg gegen die Rouen Dragons. Die Salzburger müssen im Achtelfinal-Rückspiel gegen den französischen Serienmeister am Mittwoch (20.20 Uhr/live ORF Sport +) auf eigenem Eis einen 0:3-Rückstand wettmachen. Eine Auswärtstorregel gibt es in der CHL nicht. Bei Siegen mit gleicher Tordifferenz folgt eine zehnminütige Verlängerung mit drei gegen drei Feldspielern, das erste Tor entscheidet. Fällt keines, wird der Aufsteiger in einem Penaltyschießen mit je fünf Schützen ermittelt.