Für Murray bedeutete es im zehnten Duell mit einem Top-20-Spieler in diesem Jahr den ersten Sieg, ein wichtiger auf dem langen Weg zurück. Der 34-jährige Brite, der in Wien 2014 und 2016 gewonnen hat, spielt ja mit einer künstlichen Hüfte und arbeitet sich immer näher an frühere Glanzzeiten heran. Er behält damit in Wien seine weiße Weste und ist weiter in der Stadthalle unbesiegt.

"Es ist genial. Es ist ein tolles Turnier hier und ich liebe einfach, hier zu spielen. Es ist großartig, wieder hier zu sein", meinte ein sichtlich erleichterter Murray noch auf dem Platz.

Murray hatte schon im Tiebreak des zweiten Satzes einen Matchball vorgefunden und hätte den Platz schon nach 108 Minuten verlassen können. Doch Hurkacz rettete sich in den dritten Satz und nahm den Schotten gleich den Aufschlag ab. Doch der dreifache Grand-Slam-Sieger blieb dran, schaffte das sofortige Rebreak und durchbrach den Aufschlag des Polen ein zweites Mal zum 4:2. Letztlich dauerte es noch fast eine Stunde länger, doch Matchball Nummer drei nutzte der Schotte dann mit seinem zehnten Ass.

"Das war heute ein sehr schweres Match, Hubert hat eine tolle Saison hinter sich und ich habe gegen ihn zweimal verloren", erinnerte Murray an die Niederlagen von Cincinnati und Metz dieses Jahr. "Es war nicht leicht, nach dem vergebenen Matchball im zweiten Satz zurückzukommen, aber ich habe weitergekämpft. Gegen Carlos wird es wieder sehr hart, er ist einer der besten Jungen der Welt."

Zuvor hatte Jungstar Alcaraz seinen ersten Hallensieg überhaupt gefeiert. "Es sind hier sehr viele tolle Spieler. Ich will einfach gutes Tennis spielen, dann schauen wir, was ich erreichen kann", meinte er auf die Frage nach seinen Zielen in der Stadthalle. Der Rechtshänder aus El Palmar, der vom ehemaligen Weltranglisten-Ersten Juan Carlos Ferrero gecoacht wird, hatte bei den US Open mit einem Einzug ins Viertelfinale überrascht und auf dem Weg dorthin u.a. auch in der dritten Runde Stefanos Tsitsipas in fünf Sätzen niedergerungen.

Nun hat Alcaraz auch in Österreich erstmals angeschrieben. Bei seinem Kitzbühel-Debüt hatte er im Juli noch sensationell gleich in Runde eins gegen den Tiroler Alexander Erler verloren.

Bereits zuvor hatte der Georgier Nikolos Basilashvili in einem 2:33 Stunden währenden Grundlinien-Kampf als erster Spieler das Achtelfinale erreicht. Er bezwang den Spanier Pablo Carrena Busta mit 7:5,4:6,6:3. Auf dem dieses Jahr auf dem Heumarkt befindlichen zweiten Court "#Glaubandich" besiegte der Australier Alex de Minaur den Wien-Sieger von 2018, den Südafrikaner Kevin Anderson, nach 1:31 Stunden mit 6:3,7:6(3). Der Australier bekommt es nun am Mittwoch entweder mit dem als Nummer zwei gesetzten Olympiasieger Alexander Zverev (GER) oder dem Serben Filip Krajinovic zu tun.

Österreichs einziger Vertreter im Einzelbewerb in Abwesenheit des rekonvaleszenten Dominic Thiem ist Dennis Novak. Die heimische Nummer zwei trifft am Dienstag im zweiten Match nach 17.30 Uhr auf den italienischen Qualifikanten Gianluca Mager.