Gegen den klar favorisierten Rekordweltmeister Frankreich unterlag die Truppe von Teamchef Ales Pajovic am Samstag in Gizeh mit 28:35 (13:17) und hat damit nur noch die abschließende Partie gegen Titelmitfavorit Norwegen (Montag, 20.30 Uhr/live ORF Sport +), um mit einer Sensation den Hauptrundenaufstieg zu schaffen.

Zwei Tage nach der bitteren Auftaktniederlage gegen Nachrücker Schweiz, mit der man quasi alle Chancen auf den Aufstieg verspielt hatte, präsentierte sich die ersatzgeschwächte rot-weiß-rote Equipe moralisch gefestigt, mutig und lieferte ohne Druck eine über weite Strecken ordentliche Partie ab, die aber nur bis zum Beginn der zweiten Hälfte einigermaßen offen blieb. "Mit der Leistung können wir auf jeden Fall zufrieden sein", erklärte der sechsfache Torschütze Lukas Hutecek. "Ich bin sehr stolz, dass wir heute so eine Reaktion gezeigt haben. Das war sehr viel besser als das Auftaktspiel."

Kontrolliert wurde die Begegnung freilich von Beginn an von den Franzosen, die ihre 2:0-Führung nie mehr hergaben. Rot-Weiß-Rot agierte im Vergleich zum Auftaktspiel im Angriff variabler und geduldiger, kam mehrmals auch über den Kreis zum Erfolg, leistete sich mehrmals aber auch unnötige bzw. zu harmlose Abschlüsse und bot Frankreich-Goalie Vincent Gerard (Fangquote 46 Prozent) immer wieder Gelegenheit zu glänzen.

In der Verteidigung versuchte man es aggressiv und diesmal offensiver, bekam "Les Bleus" aber nur selten in Griff. Auch die Torleute Thomas Bauer und der für Thomas Eichberger in den Spielkader eingewechselte Florian Kaiper konnten kaum eingreifen. Mit dem Halbzeitstand von 14:17 durfte man jedenfalls zufrieden sein, auch wenn für Rückraumspieler Boris Zivkovic gegen Ende der ersten Hälfte mit einer Fußblessur das vorzeitige Ende kam.

Die zweite Hälfte brachte dann Klarheit. Bei 16:20 vergab Österreich leichtfertig die Möglichkeit, wieder auf drei Tore heranzukommen - und damit auch die Chance, die Partie länger offen zu halten. Frankreich lag bald mit acht Toren in Front (25:17/40.), auch wenn Österreich im Finish noch mehrmals auf sechs Treffer verkürzte, war das Duell gelaufen.

Während die Franzosen vor dem abschließenden Spiel gegen die Schweiz beste Chancen haben, volle Punkte in die Hauptrunde mitzunehmen, steht Rot-Weiß-Rot weiter mit null Zählern da. Schon jetzt muss man sich mit dem President's Cup anfreunden, in dem es ab Mittwoch in weiteren vier Spielen um die Plätze 25 bis 32 geht.

So wie Hutecek zog auch Pajovic ein positives Resümee der Frankreich-Partie. "Wir können mit diesem Kampf heute zufrieden sein", sagte der Slowene, schließlich sei die Stimmung nach Spiel eins "nicht gut" gewesen. "Wir haben nur sieben Fehler gemacht, das ist ein großer Unterschied zu den 15 im ersten Spiel", befand Pajovic. Hutecek wollte den Hauptrundentraum noch nicht völlig aufgeben. Die Leistung gegen Frankreich mache ihn "zuversichtlich, dass wir übermorgen ein gutes Spiel machen und die Norweger vielleicht ärgern und etwas mitnehmen können".