Der Corona-Hotspot Spanien hat unterdessen als erstes Land Westeuropas die Marke von 700.000 registrierten Infektionen gebrochen. Das Gesundheitsministerium in Madrid meldete am Donnerstagabend 10.653 neue Ansteckungen, wodurch die Gesamtzahl der Fälle auf mehr als 704.000 kletterte. Hinter Spanien folgt mit weitem Abstand Frankreich mit rund 520.000 Infektionen vor Großbritannien (gut 410.000) und Italien (gut 300.000). In Deutschland wurden bisher rund 280. 000 Fälle gezählt, in Österreich 41.447.

Um Infektionsherde einzugrenzen, greift die süditalienischen Region Kampanien unterdessen zu drastischen Maßnahmen. In der Region müssen die Menschen wegen der Pandemie auch im Freien einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Dies gilt in der Region rund um Neapel bis 4. Oktober, wie Regionalpräsident Vincenzo De Luca mitteilte. Ausnahmen gibt es demnach für Kinder unter sechs Jahren, in Restaurants und Bars und für Menschen, die im Freien Sport treiben.

Bekannt wurde am Donnerstag auch, dass die italienische Regierung den wegen des Coronavirus ausgerufenen Notstand vom 31. Oktober bis Ende 2020 verlängern will. Dies würde es der Regierung ermöglichen, auch in den kommenden Monaten Entscheidungen über Maßnahmen wie Ausgangssperren ohne Zustimmung des Parlaments zu treffen, berichtete die römische Tageszeitung "Il Messaggero". Premier Giuseppe Conte hatte den Notstand am 31. Jänner für sechs Monate ausgerufen, nachdem bei einem chinesischen Paar in Rom das neuartige Virus SARS-CoV-2 nachgewiesen worden war, im Juli war auf den 31. Oktober verlängert worden. Auf dem Ausnahmezustand basieren mehrere Verordnungen, die die Regierung zum Schutz der öffentlichen Gesundheit ergriffen hat, die auch jetzt noch in Kraft sind.