Die Pandemie breitet sich auf dem Subkontinent immer schneller aus. Dauerte es zunächst 167 Tage, um die Zahl von einer Million Infektionen zu erreichen, erhöhte sich die Zahl innerhalb von 21 Tagen auf zwei Millionen. Dieser Sprung erfolgte laut der Zeitung "Times of India" schneller als in den USA und Brasilien. Weitere 29 Tage später zählte Indien vier Millionen Infektionen mit dem Coronavirus und landete damit Anfang September auf Platz drei hinter den USA und Brasilien.

Inzwischen werden in Indien täglich rund eine Million Menschen auf das neuartige Coronavirus getestet. Aus Sicht vieler Experten ist dies nicht genug. Sie gehen davon aus, dass die Dunkelziffer der Infizierten sehr viel höher ist. Darauf lassen mehrere Studien aus den vergangenen Wochen schließen, für die in den bevölkerungsreichen Metropolen Neu Delhi und Mumbai Antikörper-Tests vorgenommen wurden.

In Ungarn bleiben die Grenzen nach wie vor für Ausländer geschlossen, verkündete der rechtsnationale Premier Viktor Orban am Mittwochabend auf Facebook. Zu den neuen Maßnahmen im Kampf gegen die Coronapandemie gehört das Fiebermessen ab dem 1. Oktober für Schüler und Lehrer sowie die Festlegung der Sperrstunde für Einrichtungen der Unterhaltungsindustrie auf 23.00 Uhr. Außer im öffentlichen Verkehr und in Geschäften müssen Mund- und Nasenschutzmasken auch im Kino, Theater, gesundheitlichen und sozialen Einrichtungen getragen werden.

Der Preis für Coronatests darf nicht über 19.500 Forint (54,52 Euro) liegen. Das Besuchsverbot für Spitäler und Altersheime bleibt weiter bestehen. Wie Orban erklärte, wird der Höhepunkt der zweiten Pandemiewelle im Dezember bis Jänner erwartet. "Wir haben die Schlacht der ersten Welle gewonnen, müssen uns der zweiten stellen, wobei wir nun besser vorbereitet und erfahrener sind." Am Mittwoch wurden in Ungarn 581 Neuinfektionen verzeichnet, während acht Menschen starben.

Unterdessen steigen in Großbritannien die Infektionszahlen, die Tests werden im von der britischen Regierung in Aussicht gestellten "weltbesten" Testsystem knapper. Man arbeite sehr hart daran, die Probleme zu lösen, sagte Premier Boris Johnson im Parlament. Die Briten sollten die Richtlinien dazu beachten, in welchen Fällen sie sich testen lassen sollten. Noch einige Wochen zuvor hatte die Regierung die Linie vertreten, im Zweifelsfall könne sich jeder testen lassen.

Berichten zufolge sind in etlichen Zentren derzeit kaum noch Tests zu bekommen, so dass immer mehr potenziell infizierte Briten lange Strecken fahren müssen, um einen Corona-Test machen zu können. Laut der "Financial Times" ist der Anteil derjenigen, die nach einem Corona-Test am nächsten Tag das Ergebnis bekommen, seit Anfang September außerdem von gut 60 auf nur noch acht Prozent gefallen.

Großbritannien verzeichnet Tag für Tag rund 3.000 neue Infektionen. Auch unter den älteren Menschen und in Pflegeheimen breitet sich das Virus wieder zunehmend aus. Die Zahl der Erkrankten, die mit Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, lag in England am vergangenen Sonntag auf dem höchsten Stand seit Anfang Juli.

Zwei Tage vor Beginn eines Lockdowns in Israel erreichte die Zahl der Neuinfektionen eine Rekordmarke. Das Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien 5.523 neue Fälle registriert worden. Am Montag waren es 4.973 gewesen. Auch die Zahl der Schwerkranken lag mit 535 auf Rekordhöhe. Die Zahl der Corona-Tests war am Dienstag mit 55.734 so hoch wie nie zuvor.

Angesichts der hohen Fallzahlen entschied die israelische Regierung, die Schulen und Kindergärten schon am Donnerstag zu schließen. Der allgemeine Lockdown tritt erst am Freitag um 13.00 Uhr MESZ in Kraft, vor Beginn der jüdischen Feiertage. Er soll mindestens drei Wochen dauern.

Erstmals in ihrer Geschichte bleibt die Große Synagoge in Jerusalem zum jüdischen Neujahrsfest (Rosh Hashana) am Freitag wegen neuer Corona-Beschränkungen geschlossen. Die Leitung der Synagoge kündigte an, auf eine Regelung, nach der sich etwa 200 Gläubige in dem Gebäude hätten versammeln können, zu verzichten. Auch heilige Stätten des Islam in Jerusalem bleiben geschlossen.