Der Legionär machte in dem nach olympischem Format gespielten Länderkampf sowohl einen 0:1- als auch einen 1:2-Rückstand wett, letztlich wog die krankheitsbedingte Absenz von Daniel Habesohn aber zu schwer. Der Wiener hatte sich zuletzt zwar wieder erholt und sollte am Donnerstag für das Achtelfinale gegen Hongkong - 3:2-Sieger gegen Singapur - eingeflogen werden, zum Duell mit den Asiaten sollte es aber nicht mehr kommen.

Habesohn wäre wohl mit Gardos für das Doppel gesetzt gewesen, so spielten aber nun Stefan Fegerl und Habesohn-Ersatz Andreas Levenko. Nach gewonnenem Auftaktsatz gab das Duo die folgenden drei Durchgänge gegen Marko Jevtovic und Zsolt Petö ab. Gardos hatte in Folge mit Dimitrije Levajac überraschend viel Mühe, musste zweimal den Satzausgleich hinnehmen, gewann aber 3:2.

Damit hatte Levenko die Chance, eine Vorentscheidung herbeizuführen. Der Jüngste der ÖTTV-Equipe lag gegen Petö auch 2:0 in Sätzen in Front, der routinierte Serbe drehte die Partie aber noch zum 3:2. Als Gardos in Folge gegen Jevtovic mit 0:2 in Sätzen in Rückstand lag, schien schon alles verloren. Doch der bei Rouen in Frankreich engagierte gebürtige Ungar drehte den Spieß zum 3:2-Sieg um.

Damit schien Rot-Weiß-Rot nun im Vorteil, war doch Fegerl gegen Levajac Favorit. Der Niederösterreicher gab zwar Satz eins ab, erkämpfte aber fortan ein 2:1. Den Aufstieg vor Augen, musste Fegerl den Satzausgleich hinnehmen. Im entscheidenden Durchgang spielte sich Levajac bis zum 9:1 in einen Rausch. Es folgten fünf Punkte Fegerls, ehe er ab 6:10 drei Matchbälle abwehrte. Eine verschlagene Vorhand bei 9:10 brachte aber die Entscheidung.

Österreichs Herren fehlen damit erstmals beim 2008 eingeführten Olympia-Teambewerb. Bei der Premiere in Peking holten sie Platz vier, danach zweimal Rang fünf. Nun kommt der Equipe des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC) für Tokio ein bisher verlässlicher Spitzenplatz-Lieferant abhanden.

ÖTTV-Sportdirektor Karl Jindrak reagierte nach der Niederlage geschockt: "Mir fehlen die Worte! Keiner der Spieler hat die erwartete Leistung gezeigt, maximal 70 Prozent des Könnens. Robert Gardos hat mit viel Routine seine Spiele noch gewonnen, bei den anderen war es aber zu wenig." Ende Mai besteht in Doha noch die Qualifikationschance für das Olympia-Einzel, für den mit einem Teamplatz aber schon fix zwei Plätze sicher gewesen wären.

Österreichs Damen-Team spielt am Freitag gegen Spanien um ein Tokio-Ticket, nachdem am Mittwoch ein 3:0-Auftaktsieg gegen Tschechien gelungen war. Der Verlierer dieser Begegnung hat in einem noch diese Woche in Gondomar unter allen Achtelfinalverlierern gespielten zweiten Turnier die Chance auf einen noch zu vergebenden Olympia-Startplatz. Auch hier geht es zusätzlich um damit verbundene zwei olympische Einzel-Tickets.