Dass es damals zu WM-Bronze reichte, war zu einem nicht unwesentlichen Teil Körners Verdienst. Als Offensivspieler erzielte er in der legendären Hitzschlacht von Lausanne im Viertelfinale gegen Gastgeber Schweiz (7:5) zwei Tore. Sein erst am Dienstag verstorbener Freund Theodor "Turl" Wagner traf damals dreifach. Das Spiel ist bis heute das trefferreichste der WM-Historie. Körner jubelte auch vier Jahre später in Schweden beim 2:2 gegen England. In insgesamt 47 Auftritten für das Nationalteam schrieb er 15-mal an.

Von 1942 bis 1959 trug Körner 17 Saisonen lang den Rapid-Dress, feierte sieben Meistertitel und erzielte in 283 Meisterschaftsspielen insgesamt 157 Tore. 1950/1951 gewann der Linksaußen mit Rapid den Vorgänger des Europacups, den Zentropacup. Im Finale setzten sich die Hütteldorfer gegen Wacker Wien mit 3:2 durch. Gemeinsam mit seinem älteren, bereits 1989 verstorbenen Bruder Robert bildete der am 14. Februar 1926 geborene Alfred Körner als "Körner II" das beste Brüderpaar, das je für Grün-Weiß spielte.

Seine Karriere ließ er von 1959 bis 1963 bei der Admira ausklingen. Bis zuletzt nahm er aber aktiv am Vereinsleben seines Herzensclubs Rapid teil, war Mitglied des Ethikrates und besuchte laut Rapid jedes Heimspiel. Anlässlich seines 90. Geburtstag wurde der Hauptbewerb des Rapidlaufs, bei dem Körner das Startsignal gab, in Alfred-Körner-Lauf benannt.

Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek meinte zum Ableben der Clubikone: "Wie kaum ein anderer lebte Fredi Körner bis zu seinem letzten Atemzug die klassischen grün-weißen Tugenden, er setzte stets auf Zusammenhalt und repräsentierte den personifizierten Rapidgeist. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren, er wird als einer der größten Persönlichkeiten unserer Vereinsgeschichte in Erinnerung bleiben."

Auch ÖFB-Präsident Leo Windtner zeigte sich tief betroffen über Tod "einer der größten ÖFB-Legenden". "Mit Fredi Körner hat uns eine weitere Galionsfigur einer großen österreichischen Fußball-Ära verlassen. Unvergessen sind unter anderem seine beiden WM-Teilnahmen 1954 und 1958, bei denen er mit seinen Toren maßgeblichen Anteil an den Erfolgen der ÖFB-Elf hatte", erklärte Windtner.

Körner verstarb laut Rapid-Angaben nach kurzer Krankheit. Zum Gedenken werden die Grün-Weißen das erste Pflichtspiel im neuen Jahr gegen Wattens mit einer Trauerminute beginnen und mit Trauerflor spielen.

Als einziger Spieler aus dem 1954er-Kader ist nach dem Ableben von Theodor "Turl" Wagner und Körner nun Alfred Teinitzer (90) noch am Leben. Er kam bei dieser Endrunde allerdings nicht zum Einsatz.