Der vorliegende Bericht fasst die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt „Kleine Zeitungsleser“ zusammen. Dieses Forschungsprogramm wurde von der IG Soziologie Forschung in Kooperation mit dem Institut für Kleinkindpädagogik des GiP (Generationen in Partnerschaft) im Auftrag der Kleinen Zeitung durchführt. Das Ziel des Projektes war es, herauszufinden, ob für die Kleine Kinderzeitung ein Leseförderprogramm entwickelt werden kann, welches sich den einzigartigen Zugang der Kleinen Kinderzeitung zu Nutze macht. Die Kleine Kinderzeitung spricht, im Gegensatz zu vielen anderen ähnlichen Produkten für Kinder, oftmals sehr aktuelle und ernste Themen an, welche von der Redaktion oft in Kooperation mit den Lesern und Leserinnen der Kleinen Kinderzeitung ausgewählt werden. Da dieser Zugang nicht ganz unumstritten ist, stellte sich die Frage, welchen Einfluss die Kleine Kinderzeitung auf das Leseverhalten von Kindern in der Volksschule haben kann.

In der Konzeptionsphase des Projektes wurde relativ schnell klar, dass dieser Zugang der Kleinen Kinderzeitung eine einmalige Möglichkeit für einen Ansatz in der Leseförderung bietet, welcher bisher eher selten verfolgt wurde. Die Unterstützung durch das Elternhaus bei dem Erwerb der Lesekompetenz ist der zentrale Faktor für den dessen Erfolg. Da leseschwache Kinder zu Hause oftmals gering unterstützt werden, haben wir in der Verwendung der ernsten Themen der Kleinen Kinderzeitung eine einmalige Möglichkeit gesehen, um ein Leseprogramm zu entwickeln, welches nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern ansprechen kann.

Um die Effektivität des entwickelten Programmes zu untersuchen, haben wir uns für die Durchführung eines Experimentes entscheiden, bei denen Kinder, welche das Programm verwenden, mit Kindern verglichen werden, welche das Programm nicht verwenden. Wir haben dabei eine Auswahl an Grazer Schulen über einen Zeitraum von insgesamt einem Jahr begleitet. Dabei haben wir zu Beginn und zu Ende des Programmes die Lesefähigkeit und die Lesemotivation der Kinder gemessen sowie die Eltern einen standardisierten Fragebogen ausfüllen lassen. Zusätzlich dazu haben wir Fokusgruppendiskussionen mit den teilnehmenden LehrerInnen durchgeführt, um auch die „andere Seite im Klassenraum“ näher zu beleuchten.
Der vorliegende Bericht sammelt die Ergebnisse zu dem Forschungsprogramm. Wir glauben, dass wir mit diesem Programm einen interessanten neuen Zugang für die Unterstützung bei der Leseförderung gefunden haben, welcher sich relativ leicht in der Praxis einsetzen lässt.