Der künftige Finanzminister von Türkis-Grün, Gernot Blümel, hat noch eine zweite Aufgabe: Er will die Wiener ÖVP 2020 in den Landtagswahlkampf führen. "Natürlich" trete er dort als Spitzenkandidat an, sagte er am Donnerstag in der ZiB 2 auf eine entsprechende Frage: "Ich freue mich darauf."

Blümel geht offenbar davon aus, dass eine Wahlüberraschung möglich ist:"Es gibt eine gewisse Stimmung, dass Wien vielleicht nach 100 Jahren einmal neu regiert wird", sagt er. Dass er daneben auch noch Finanzminister ist, wollte er zwar formal (noch) nicht bestätigen. Es sei aber nicht ungewöhnlich, dass ein Minister gleichzeitig einen Landtagswahlkampf führt.

"Es war heftig"

Zu den Koalitionsverhandlungen sagte Blümel: "Wir sind Parteien mit extrem unterschiedlichen Weltbildern, das war manchmal recht heftig und recht ruppig, sodass man sich gefragt hat: geht das überhaupt? Aber zum Glück sind wir zu einer Einigung gekommen."

Blümel nahm auch zum im Koalitionsprogramm vorgesehenen "Krisenmechanismus" für Asylfragen Stellung: Dieser gelte " für den Fall, dass man schnell entscheiden muss - um auch dafür gerüstet zu sein". Es gehe zB um Ereignisse wie im Jahr 2015: "Wenn eine ähnliche Situation wie damals stattfindet, tritt der Mechanismus in Kraft." Dann gelte ein koalitionsfreier Rau,m. Denn an einer solchen Lage solle ja die Regierung nicht scheitern.