Noch liegt nicht das gesamte Personaltableau vor, auch ist die eine oder andere Personalie mit einem Fragezeichen versehen. Was auffällt: 2017 hatte sich ÖVP-Chef Sebastian Kurz nahezu ausschließlich Quereinsteiger bedient, die weder in einem Bund noch in einem Land tief verankert waren (Löger, Schramböck, Edtstadler, Faßmann, Bogner-Strauß, Moser) – Wöginger (ÖAAB) und Köstinger (Bauernbund) ausgenommen. Gernot Blümel und Köstinger zählen zu den engen Vertrauten.

Diesmal sieht es so aus, dass Kurz stärker auf die innerparteiliche ÖVP-Logik Rücksicht nimmt. Karl Nehammer und Klaudia Tanner, die als Innen- und als Verteidigungsminister gehandelt werden, sind in der niederösterreichischen ÖVP von Johanna Mikl-Leitner stark verankert,  Nehammer war ÖAAB-Generalsekretär unter Mikl-Leitner, Tanner kommt aus dem niederösterreichischen Bauernbund.

Bei der regionalen Verteilung, die den ÖVP-Landeschefs immer wichtig ist, fällt auf, dass die Nordachse (Margarete Schramböck/ Tirol, Karoline Edtstadler/Salzburg, die neue Integrationsministerin Susanne Raab/Oberösterreich, Klubobmann August Wöginger/Oberösterreich, Gernot Blümel/Wien-Niederösterreich, Heinz Faßmann/Wien) gut bedient ist, der Süden - derzeit - nur durch die Kärntnerin Elisabeth Köstinger vertreten ist.

Nach Informationen der Kleinen Zeitung soll allerdings ein Steirer das ÖVP-Team komplettieren. Um wen es sich dabei handelt, bleibt vorerst geheim. Nach wie vor ist unklar, wer das Außenministerium übernimmt.

Zur Erinnerung: In der letzten Regierungen waren - eher durch Zufall - die Steiermark und Kärnten mit in Summe sieben Ministern (Hartwig Löger, Juliane Bogner-Strauss. Mario Kunasek, Beate Hartinger Klein sowie Josef Moser, Elisabeth Köstinger) vertreten.

Grüne sehr steirische

Anders die Grünen: Hier gibt es eine steirische Übermacht. Mit Werner Kogler und Eleonore Gewessler ziehen zwei Oststeirer in die Regierung ein. Chefsprecherin der Grünen ist die Grazer Gabi Zornig.