Nordkoreas Führung trotzt den Warnungen Donald Trumps im Streit um ihr Atomwaffenprogramm und attackiert den US-Präsidenten erneut verbal. Es gebe so viele Dinge, die Trump nicht über Nordkorea wisse, erklärte der Vorsitzende des nordkoreanischen Asien-Pazifik-Friedenskomitees und frühere Geheimdienstchef, Kim Yong-chol.

"Wir haben nichts mehr zu verlieren", wurde Kim am Montag von Staatsmedien zitiert. Nordkorea werde sein künftiges Tun nur aufgrund dessen, was Trump gesagt habe, nicht mehr überdenken. "Weil er ein leichtsinniger und unberechenbarer alter Mann ist, wird die Zeit womöglich kommen, dass wir ihn(...) als "dementen Greis" bezeichnen."

Trump hatte Nordkorea am Sonntag davor gewarnt, seine Zusage einer atomaren Abrüstung zu brechen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un habe viel zu viel zu verlieren, falls er auf feindselige Weise handeln sollte, schrieb Trump auf Twitter. Er bezog sich auf eine Vereinbarung mit Kim Jong-un zur Denuklearisierung bei ihrem ersten gemeinsamen Gipfel in Singapur 2018.

Ton zwischen Ländern wird schärfer

Kim Yong Chol, der im vergangenen Jahr als Gesandter Pjöngjangs nach Washington gereist war, warnte, Kim Jong-un könne seine Meinung über den US-Präsidenten ändern.

Ungeachtet der speziellen Beziehung zwischen Trump und Kim Jong-un hat sich der Ton zwischen beiden Ländern zuletzt wieder verschärft. Nordkorea hatte mit einem "neuen Weg" gedroht, sollten die USA bis Jahresende keine neuen Vorschläge für die Atomgespräche vorlegen. Der zweite gemeinsame Gipfel war im Februar in Vietnam gescheitert. Die Verhandlungen sind seitdem nicht mehr vorangekommen.

Am Sonntag hatte Nordkorea einen "sehr wichtigen" Test an einer Satelliten-Startanlage vermeldet, dessen Ergebnis auch Einfluss auf die strategische Ausrichtung des Landes haben werde. Experten vermuten, dass Nordkorea ein Raketentriebwerk getestet hat.