Die Würfel sind gefallen. Die freiheitliche Wirtschaft hat in ihrer  Hauptversammlung entschieden, den  Präsidenten und Spitzenkandidaten für die Anfang März stattfindende Wiener Wirtschaftskammerwahl Karl Baron abzusetzen. "Mir wurde das Misstrauen ausgesprochen, deshalb habe ich die entsprechenden Konsequenzen gezogen." Er musste gehen, weil er "nicht auf Linie" war.

In dessen Umgebung ging man schon am Vormittag davon aus, dass Barons Tage gezählt sind. Baron werde in der Sitzung die Vertrauensfrage stellen, hieß es gegenüber der Kleinen Zeitung. Man könne davon ausgehen, dass er abgesetzt wird. Dem Gremium gehören neben dem Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp zahllose blaue Granden an.

In die Nesseln gesetzt

Baron hatte sich in den letzten Wochen mit dem Vorschlag in die Nesseln gesetzt, die Wiener FPÖ möge doch ihrem verdienten ehemaligen Parteichef Heinz-Christian Strache die Möglichkeit einräumen, bei der Kür des Spitzenkandidaten für die wohl im Herbst stattfindende Wien-Wahl gegen Nepp anzutreten. Wird Baron abgesetzt, muss sich die Wiener FPÖ auf die Suche nach einem neuen Spitzenkandidaten für die Kammerwahl begeben.

Der ehemalige Rennfahrer ist gleichzeitig auch blauer Abgeordneter im Wiener Landtag. Seit Wochen wird darüber spekuliert, dass er sein Mandat Strache übergeben könnte. In Barons Umgebung heißt es dazu, das sei derzeit kein Thema.