Dienstagabend stand Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) im ORF-Report Moderatorin Susanne Schnabl zur Impfpflicht Rede und Antwort. Über Wirkung, Verhältnismäßigkeit und Zahnlosigkeit wird im Parlament und außerhalb heftig diskutiert. Viele der Bedenken würden sich nicht bewahrheiten, hofft Mückstein. Garantieren kann und will der Minister wenig überraschend nichts.

Einer der Knackpunkte ist die Frage nach der Phase 3 des Plans. Nach Straffreiheit ab Anfang Februar und Kontrollen durch die Polizei ab Mitte März sollen als letzte Stufe durch einen Datenabgleich alle Ungeimpften eine Strafe ausfassen. Wann diese Phase in Kraft tritt, kann der Minister noch nicht sagen. Mückstein hofft aber, dass im April "zwischen 85 und 90 Prozent der impfbaren Bevölkerung" geimpft sind. Ob dann Phase 3 dennoch in Kraft tritt, hängt von der Empfehlung eines Expertengremiums ab, das die Lage dann evaluieren soll.

Mückstein setzt bis dahin vor allem auf die straffreie Phase 1: "Diese Phase ist wichtig, um aufzuklären", sagt Mückstein. Lediglich fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung könnten nicht durch Aufklärung erreicht werden. Dass es viele darauf ankommen lassen und die ersten beiden Phasen aussitzen wollen, hofft Mückstein nicht.

Noch wenige Daten zu viertem Stich

Weiter unklar bleibt, wie viele Impfungen bis in den Herbst notwendig sein werden. Mückstein zufolge gebe es derzeit eine "klare Empfehlung des Impfgremiums", frühestens nach sechs Monaten eine vierte Dosis zu bekommen. Es gebe aber international noch wenige Daten über die zusätzliche Wirkung einer vierten Impfung und wie lange die dritte schützt.

Einen klaren Plan für den Herbst, falls die Impfpflicht nicht so wirkt, wie sich das Minister Mückstein wünscht, gibt es scheinbar noch nicht. Die Impfpflicht solle aber eine Perspektive bieten: "Wenn wir die ausreichende Immunisierung über den Sommer wieder verlieren, werden wir dann wieder Probleme haben."

Von Wohnzimmertests und Medikamenten

Probleme gibt es  nach wie vor an der Testfront. Noch immer werden etwa zehn Prozent der Schultests nicht ausgewertet. Bei so hohen Fallzahlen könne das längerfristig "kein Testsystem der Welt" schaffen, sagt Mückstein dazu. Sollten die täglichen Neuinfektionen auch die Marke von 20.000 erreichen, müsse man aber wieder darüber nachdenken, wieder die Wohnzimmertests für die 3G-Regel gelten zu lassen.

Langsam aber sicher kommt auch die Verteilung von Medikamenten gegen Covid-19 ins Rollen. Diese seien laut Mückstein bereits im Land und können von den Bundesländern abgerufen werden. GECKO würde die Länder dabei untersützen.