Der ehemalige Bodyguard von Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, Oliver R., belastet seinen ehemaligen Auftraggeber im Anlassbericht zur Spesen-Causa abermals schwer. In einem Gespräch habe er Strache darauf hingewiesen, "dass viele Belege einfach nicht in der Parteibuchhaltung zu akzeptieren sind", heißt es in dem der APA vorliegenden Einvernahmeprotokoll. "Strache hat das vollkommen negiert", beschreibt er den Ermittlern dessen Reaktion darauf.

Er, weitere Sicherheitsleute sowie Straches Ex-Assistentin seien "gezwungen" gewesen, Ersatzbelege in die Parteibuchführung einzureichen, "mit denen dann die anderen Rechnungen, die nicht in die Buchhaltung einfließen können, kompensiert werden können", beschreibt R. laut Einvernahmeprotokoll. In einem Gespräch mit dem Ex-FPÖ-Chef - "sofern man dabei überhaupt von einem Gespräch reden kann" - habe Strache lediglich mit "Ja, ja" geantwortet.

"Wollte selber nichts zahlen"

Oliver R. beteuerte in seiner Einvernahme auch, gemeinsam mit Straches ehemaliger Assistentin die inkriminierten Handlungen getätigt zu haben, "weil es der ausdrückliche Wunsch von HC Strache war und in seinem Wissen geschehen ist. Er wollte selber nichts zahlen". In einem SMS an die Assistentin soll Strache geschrieben haben, "dass auf allen Rechnungen 'Parteiangelegenheiten' vermerkt werden soll". Und: "Unsere Idee war das bestimmt nicht."

Die Aussagen des ehemaligen Sicherheitsmannes, gegen den selbst in der Causa ermittelt wird, entstammen jenem Anlassbericht, den das Bundeskriminalamt an die Staatsanwaltschaft übermittelt hat und der schon mehrere Monate alt ist. Strache selbst hat die Vorwürfe stets bestritten und seine Unschuld beteuert.