Der Corona-Ampel war ein sehr kurzes Leben beschieden, sie feiert in diesen Tagen ein Begräbnis erster Klasse. In einer mehrstündigen Krisensitzung hat die 19-köpfige Corona-Kommission, die im Gesundheitsministerium angesiedelt ist, am Montag sieben Städte und Regionen in Österreich auf Orange, 35 Bezirke auf Gelb gesetzt. Doch welche Folgen aus einer geänderten Ampelschaltung gezogen werden, diese Entscheidung unterblieb – ein verhängnisvoller Schritt. So gesehen entpuppt sich die Corona-Ampel als unverbindliches, originelles, weil vierfarbiges Info-Projekt, das die epidemiologische Lage zwischen Neusiedler, Wörther- und Bodensee präzise abbildet, allerdings ohne Konsequenzen bleibt.

Bei einem Treffen mit  Vertretern der sieben orangen Regionen wollen Kanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler und Gesundheitsminister Rudolf Anschober heute nachlegen. Größtes Kopfzerbrechen bereiten den Gesundheitsbehörden derzeit private Feiern und Partys in geschlossenen Klubs. Auch Feiern im Umfeld von Fußballklubs und in gewissen Communitys erweisen sich als Ansteckungsrisiko. Schulen oder auch Theater spielen als Corona-Hotspots – derzeit – keine Rolle.

Wieder Maskenpflicht auf Märkten?

Dem Vernehmen nach erwägt die Regierung eine Sperrstunde für geschlossene Gesellschaften, also für Partys, die in Klubs hinter verschlossenen Türen über die Bühne gehen. Wer in den eigenen vier Wänden – wider den gesunden Menschenverstand – feiert, hat nichts zu befürchten. Im Gespräch ist auch die Rückkehr zur Maskenpflicht auf Märkten. Auch bei den besonders sensiblen Alters-, Pflege- und Seniorenheimen könnte nachgeschärft werden.