Im Korruptionsprozess gegen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser und andere Angeklagte stehen diese Woche wieder zwei Verhandlungstage am Programm.

Am Mittwoch, dem 115. Verhandlungstag, werden der Geldwäsche-Beauftragte der Meinl Bank sowie eine Vorstandsdirektorin der Meinl Bank, die in Anglo Austrian Bank umbenannt wurde, und ein weiterer Zeuge befragt.

"Einzahler persönlich bekannt"

Bei der Meinl Bank wurde das Konto der Gesellschaft Ferint AG geführt, auf das hohe Bargeldbeträge eingezahlt wurden, die die Anklage Grasser zurechnet. Die Meinl Bank vermerkte etwa auf einem Einzahlungsbeleg über 25.000 Euro nur "Einzahler persönlich bekannt".

Am Donnerstag ist mit Willibald Berner nur ein Zeuge im Wiener Straflandesgericht geladen. Berner belastet bisher vor Gericht die Angeklagten. Demnach habe ihm der Mitangeklagte Peter Hochegger im Jahr 2000 aufgezeichnet, wie man bei Privatisierungen und Großprojekten profitieren wolle. Er habe aber abgelehnt. Berner war damals Kabinettschef im FPÖ-geführten Infrastrukturministerium in der schwarz-blauen Bundesregierung von Wolfgang Schüssel, in der Grasser das Finanzressort führte. Hochegger bestreitet Berners Angabe.