Der noch nicht fix entschiedene Konflikt um das Mandat von Philippa Strache könnte für die Freiheitlichen nun auch handfeste finanzielle Folgen haben: zwar nicht für die FPÖ selbst, aber für ihre Jugendorganisation, den Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ). Er könnte um mehr als 250.000 Euro Förderung aus Steuergeld umfallen - dann nämlich, wenn Strache, Ehefrau von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache, zwar das Mandat im Nationalrat bekommt, dort aber (wie von Parteigrößen angekündigt) als "wilde Abgeordnete" einzieht, statt im FPÖ-Klub.

Das liegt an der eigentümlichen Art, wie in Österreich die Bundesförderung für Parteijugend-Organisationen wie die Junge Volkspartei, die Sozialistische Jugend oder eben den RFJ verteilt wird: Während sich die "normale" Parteiförderung direkt am Wahlergebnis orientiert - auch hier stehen den Freiheitlichen natürlich herbe Verluste ins Haus -, geht es bei der Parteijugendförderung um die Zahl der Mandate.

Und zwar nicht um jedes einzelne Mandat, sondern um Zehnerblöcke: "eine Förderung in der Höhe von 50 871 Euro pro angefangenen zehn Abgeordneten" steht jeder Partei-Jugendorganisation nach §7 des Jugendförderungsgesetzes zu.

Und nachdem die FPÖ nach der Nationalratswahl auf genau 31 Mandate gekommen ist, würden dem RFJ kommendes Jahr 203.484 Euro zustehen. Allerdings nicht, wenn ein Abgeordneter wegfällt - dann fiele die Parteijugend in die Kategorie von 21 bis 30 Abgeordneten zurück, und erhält damit jährlich um 50.871 Euro weniger. Zieht Strache also nicht in den Klub, sondern als "Wilde Abgeordnete" ein, würde das den RFJ über die fünfjährige Legislaturperiode 254.355 Euro kosten.

Es wäre nicht das erste Mal, dass solche Vorgänge eine Jugendorganisation bares Geld kosten: 2017 kostete der Austritt des Team-Stronach-Überläufers Marcus Franzdie JVP besagten Betrag; davor hatte die Aberkennung des "offiziellen" Parteistatus den Jungen Grünen 160.000 Euro entzogen.