Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) präsentierten am Donnerstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz weitere Schritte zum "Covid-19 Vorgehen in Schulen".

Die Botschaft Faßmanns: "Schulen sind ein vergleichsweise sicherer Ort." Die Fallzahlen und auch die Tests durch die mobilen Testteams lieferten dafür den Beweis. Faßmann gibt sich optimistisch: "Das ist meine erste Pandemie, und hoffentlich meine letzte. Ich bin mir sicher, dass wir sie bewältigen."

Antigen-Tests auch an Schulen

Daher halte man an der Strategie fest, den Schulbetrieb möglichst lange möglichst normal aufrechtzuerhalten. Neu sei, dass es jetzt einheitliche Verfahrensleitlinien für die Schulen in ganz Österreich geben. Für die Kindergärten seien diese Leitlinine eine Empfehlung

Mögliche Kontaktpersonen 1 unter den Kindern bis zum Alter von 10 Jahren werden weiterhin in den Klassen bleiben, bis die Testergebnisse da sind. Diese Orientierungshilfe wurde schon Mitte September von Faßmann ausgegeben, aber nur als Empfehlung. Nicht alle Länder hielten sich daran.

Wichtig sei die Geschwindigkeit bei den Testungen. Man arbeite daran, dass alle Tests innerhalb von 24 Stunden erfolgen und die Ergebnisse innerhalb von 48 Stunden da seien.

Antigentests würden gestartet, es seien 10.000 Stück angekauft worden. Die Logistik werde zunächst in einem Bezirk getestet und dann erst ausgerollt. Überall dort, wo es hohe Infektionszahlen gibt, hätten diese eine große Aussagekraft.

Impfstoffe seien ebenfalls in großer Menge vorhanden, und die Impfbereitschaft unter den Lehrern sei enorm gestiegen. 45.000 von den 130.000 Lehrern und Verwaltungsbeamten wollen sich impfen lassen. 10.000 Dosen habe man für die Elementarlehrer zur Verfügung.

Eltern wollen offene Schulen

Neu ist das Standortprinzip: Entscheidend für das Vorgehen der Gesundheitsbehörden sei künftig der Schulstandort, nicht der Wohnstandort.

Eine Umfrage unter den Eltern habe gezeigt, dass sich mehr als 70 Prozent dafür aussprechen, dass die Kinder möglichst lange in die Schule gehen sollen, nur 20 Prozent würden Heimunterricht bevorzugen. "Wir werden aus den 20 Prozent keine 100 Prozent machen, das geht sich mathematisch nicht aus."

Bei den 15- bis 19-Jähren stiegen die Infektionszahlungen an. In diesem Bereich seien daher Schließungen am ehesten denkbar. Allerdings erst, nachdem alle anderen Maßnahmen ausgereizt wurden.

Bildungsinstitute: Keine 6-Personen-Regel

Von Interesse ist auch die Frage, wen die 6-Personen-Regel in Innenräumen umfasst. Schulen sind davon ja ausgenommen. Bildungsminister Heinz Faßmann bestätigte gegenüber der Kleinen Zeitung, dass auch andere Bildungseinrichtungen wie WIFI, BFI oder Volkshochschule von dieser Beschränkung ausgenommen sind und weiterhin Kurse abhalten können.

Für die Vormittagsstunden wird auch die endgültige Fassung der neuen Covid-Verordnung erwartet, in der all dies im Details geregelt ist. Über diese Verordnung werden auch die Gesichtsschilde endgültig verboten. Die Regierung empfiehlt schon länger, nicht diese Schilde, schon gar nicht die Mini-Variante unterm Kinn, zu verwenden, sondern einen abdeckenden Mund-Nasen-Schutz.