In Oberösterreich steigt der Anteil der Geimpften an den Spitalspatienten – wie ein Blick ins Salzkammergut-Klinikum zeigt, handelt es sich dabei aber weitgehend um Leute mit Sars-CoV-2 als Zusatzbefund, beruhigte Klinikleiter Tilman Königswieser im APA-Gespräch. Gute Nachrichten hatte auch Simulationsforscher Niki Popper in der wöchentlichen Besprechung mit dem Land am Donnerstag: Er revidierte seine Prognose der Neuinfektionen sowie der Spitalsbelegung weiter nach unten.

Der Krisenstab des Landes meldet täglich, welcher Prozentsatz der Corona-Spitalspatienten nicht vollständig geimpft ist. Vor der Omikron-Welle lag dieser Wert regelmäßig im Bereich von 70 bis 90 Prozent. Zuletzt hat sich das Bild aber gewandelt: Am Donnerstag waren von den 139 Corona-Patienten auf Normalstationen nur mehr 47 Prozent nicht vollständig immunisiert.

Im Salzkammergut-Klinikum liegen derzeit beispielsweise 34 Corona-Positive auf der Normalstation, rechnete Königswieser vor. 17 – also genau die Hälfte – davon seien vollständig geimpft, 17 nicht, was in etwa dem Landesschnitt entspricht. Allerdings seien 14 von den 17 Immunisierten wegen anderer Erkrankungenhier, so Königswieser. „Sie wären nicht im Spital, wenn sie nicht die andere Krankheit hätten.“ Fast alle Betroffenen seien über 80 Jahre alt. Hinzu kommen einige Langzeitpatienten aus der Delta-Welle, alle mit schweren Vorerkrankungen.

Königswieser: Schwere Verläufe bei Ungeimpften häufiger

Omikron sei insgesamt milder, so Königswieser, schwere Verläufe würden aber bei Ungeimpften deutlich häufiger vorkommen. Unter Geimpften „gibt es intubiert und Omikron fast nicht“, betonte er. Im Salzkammergut-Klinikum gebe es keinen einzigen Fall und er kenne auch keinen in den anderen oberösterreichischen Spitälern. Am besten geschützt seien jene Personen mit drei Stichen.

Auf den Intensivstationen zeigt sich in Oberösterreich derzeit ein eher entspanntes Bild: Trotz einer Rekordzahl von 6554 Neuinfektionen und einer Sieben-Tage-Inzidenz von 2227,4 am Freitag lag die Zahl der belegten ICU-Einheiten bei 15 – zu Spitzenzeiten der Delta-Welle waren es 138. Hier ist auch der Anteil der vollständig Geimpften nach wie vor in ähnlicher Größenordnung wie bisher: Stand Donnerstag waren 29 Prozent der Intensivpatienten vollständig immunisiert, 71 Prozent nicht.