Die telefonische Krankmeldung kommt wieder – ab sofort. Das sagt Andreas Huss, Arbeitnehmervertreter und amtierender Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse. Mit Ende Juni war sie ausgelaufen, es gab heftige Kritik seitens der Ärzteschaft, das sei ein falsches und unnötiges Signal, die Pandemie noch nicht vorbei.

Huss: „Es ist immer eine Diskussion zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberinteressensvertretung.“ Die Arbeitgeber seien eher sehr restriktiv, weil sie hier Betrugsverdacht befürchten.“ Vorläufig sei sie noch bis Jahresende befristet, ja nach Bedarf werde sie aber verlängert, „wahrscheinlich bis zur Beendigung der vierten Welle“, so Huss.

Krankenstände gesunken

Die Frage nach einem möglichen Missbrauch der telefonischen Krankmeldung weist Huss zurück: „Wir haben diese Hinweise überhaupt nicht.“ Nach den bisherigen Erfahrungen seien die Krankenstände eher zurückgegangen, es sei verantwortungsvoll damit umgegangen. Das System habe sich bewährt.

Als Dauereinrichtung

Er könne sich außerdem vorstellen, das System zu einer Dauereinrichtung zu machen, und zwar in Verbindung mit einer elektronischen Visite. Diese wurde bereits für einige Bundesländer mit der Ärztekammer vereinbart. Dabei sprechen Arzt und Patient über Video, zum Beispiel am Handy. „Wir werden prüfen, ob hier eine Dauerlösung möglich ist.“ Der Probebetrieb läuft seit Ende letzten Jahres, die Teilnahme sei für Ärzte und Patienten freiwillig.