14. November 1996: Die Nachricht einer Geiselnahme in der Justizanstalt Karlau erreicht am Vormittag die nur wenige Hundert Meter entfernte Redaktion der Kleinen Zeitung. Der Versuch dreier Geiselnehmer, aus der Haftanstalt zu fliehen, ging in die Kriminalgeschichte ein. 

Was geschah?

Die drei Schwerverbrecher unter der Führung von Adolf Schandl fordern mehrere Millionen Schilling und einen Hubschrauber für ihre Flucht. In ihrer Gewalt: drei Mitarbeiterinnen der Gefängniskantine. Ihre Druckmittel: selbstgebaute Sprengsätze und Messer.

Höflich, aber eiskalt

Redakteur Hannes Gaisch-Faustmann erzählt im Gespräch mit David Knes von den damaligen Ereignissen, die wohl keiner der Beteiligen jemals vergessen wird.

Nachbau einer der Bomben, die die Geiselnehmer ihren Opfern umhängten.
Nachbau einer der Bomben, die die Geiselnehmer ihren Opfern umhängten. © kk

Auch zu Wort kommt der damalige Verhandlungsführer der Polizei, Eduard Hamedl. Er berichtet, wie es ihm in einem zehnstündigen Nervenkrimi gelang, sich Schandl, den er als "höflich, aber eiskalt" beschrieb, menschlich zu nähern und wann er die Verhandlungen an der Kippe sah.

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