Zunächst die gute Nachricht unter all den Hiobsbotschaften über das mutierte Virus: Wir weisen in Österreich gemeinsam mit den Schweizern und Deutschen eine weitaus höhere psychische Flexibilität auf als andere Länder. Zumindest hat dies eine Studie mit weltweit 9.565 Teilnehmern während der Pandemie 2020 ergeben. Wesentlich sei nun aber, dass die Regierung eine Marathonperspektive für den Umgang mit der Pandemie entwickle, raten Psychologen. Marathonperspektive? Wie sollte sie ausschauen, wenn alle im Nebel dahinfahren? Und der Gesundheitsminister verkündet, wir würden erst „am Beginn der schwierigsten Phase der Pandemie“ stehen. Jetzt erst? Oder wenn der Unterrichtsminister erklärt, an den Schulen ab 25. Jänner „Öffnungsschritte zu setzen“, aber natürlich nur unter dem Vorbehalt diverser Parameter wie Auslastung der Intensivbetten, Inzidenzwerte, bei denen wiederum fraglich ist, ob sie nicht über 100 oder 70 oder 50 oder 20 liegen sollten. Was soll also die Marathonperspektive sein? Dass das Einfrieren aller sozialen Kontakte, das gesellschaftliche „freezing“, aus mikrobiologischer Sicht natürlich das Beste und das Öffnen der Schulen ein großes Risiko ist, wie ein Virologe warnt? Oder doch eher die Mahnung des Unterrichtsministers, man könne dennoch auf eine Gesellschaft keinen Betondeckel legen.