"Du verwendest in deiner Kolumne immer wieder gerne Statistiken“, diagnostizierte mein Freund J. neulich. „Stimmt“, erwiderte ich, „weil man mit ihnen das größere Ganze besser erkennt.“ Heute ist Weltnichtrauchertag. Und, Sie raten es wohl schon, dazu ist mir eine aktuelle Statistik in die Hände gefallen. Und zwar in meinem deutschen Lieblingsblatt „Die Zeit“. Dort fand sich, basierend auf WHO-Zahlen, etwas Interessantes.

Wenn es um Zigarettenkonsum geht, liest man allenthalben etwas über Teer in der Lunge, verminderte Lebenserwartung oder gefährliches Mitrauchen. Darum geht es hier heute nicht. Wir reden über die Zigarettenfilter. Weil sie längst aus dem Kunststoff Celluloseacetat bestehen, sind sie eine ökologische Teufelei. Fünfzehn Jahre dauert es, bis sich diese Filter in freier Natur zersetzen; im Salzwasser über hundert Jahre.

Über eine Milliarde Menschen rauchen noch, dabei fallen täglich um die 16 Milliarden Zigarettenfilter an. Zwei Drittel von ihnen landen in der freien Natur. Dass die Autobauer mittlerweile weitgehend auf integrierte Stummelbehälter verzichten, trägt auch dazu bei. Damit sind wir aber noch nicht am Ende: Die globale Tabakindustrie verbraucht jährlich 62 Millionen Gigajoule, das entspricht dem Bedarf von acht Millionen Singlehaushalten.

Dazu kommen noch 22 Billionen Liter Wasser und eine CO2-Belastung von 84 Millionen Tonnen. Dafür, so die Zeit-Statistik, könnten 15 Millionen Passagiere von Hamburg nach San Francisco reisen. Zumindest Raucher (wie ich) sollten sich darüber Gedanken machen und wenigstens die Stummel halbwegs korrekt entsorgen. In Singapur tun es schon die meisten: Dort werden fürs Kippen-Stippen bis zu umgerechnet 6000 Euro Strafe fällig.