Ein Video, in dem der italienische Startenor Andrea Bocelli gemeinsam mit seiner achtjährigen Tochter Virginia singt, ist auf Youtube zum Erfolg geworden. Die beiden singen gemeinsam eine ergreifende Version der Single "Hallelujah" im Opernhaus Teatro Regio in Parma. Der Sog ist Teil des Konzerts "Believe in Christmas", das Bocelli am vergangenen Samstag im leeren Theater aufgezeichnet hat.

"Dieses Duett ist ein Weihnachtsgeschenk meiner Tochter. Ich sage nicht, dass es eine Überraschung war, doch fast. Fast spielend haben wir beschlossen, das Duett ins Programm des Konzerts einzubauen", sagte Bocelli im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Donnerstagsausgabe).

"Regisseur Franco Dragone hat den Mut gehabt, Virginia eine so wichtige Rolle anzuvertrauen. Ich und meine Frau hätten diesen Schritt nicht gewagt. Doch Dragone hat Recht gehabt", betonte Bocelli.

Virginia lernt Klavier. "Meine Hoffnung ist, dass sie ihre Träume verwirklicht und ihre Talente gut nützt, unabhängig von unseren Ambitionen. Sie wächst mit Erwachsenen und nicht mit Gleichaltrigen auf, das hat Vor- und Nachteile. Die ersten Resultate am Klavier sind ermutigend", sagte Bocelli.

Beim Konzert in Parma zu hören waren neben "Hallelujah" auch einige Songs aus Bocellis kürzlich veröffentlichtem Album "Believe", aber auch Klassiker wie "White Christmas" und "Amazing Grace". Das Konzept hinter "Believe" basiere auf den drei Worten Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe. Dabei handle es sich um die drei theologischen Tugenden des Christentums, die jedoch, unabhängig von jedem religiösen Glauben, auch den Schlüssel dafür bilden, um dem Leben das Gefühl von Sinn und Vollständigkeit zu verleihen, sagte Bocelli.

An Corona erkrankt

Der 62-jährige Bocelli, der im Frühjahr am Coronavirus erkrankt und inzwischen genesen ist, singt in seinem neuen Album unter anderem im Duett mit der Mezzosopranistin Cecilia Bartoli und der Sängerin Allison Krauss. Die Platte enthält auch eine Hommage an den im Juli verstorbenen Meister der italienischen Filmmusik, Ennio Morricone, mit dem Bocelli öfters zusammengearbeitet hatte.