Der Fund einer Lochaxt beweist es. Bereits 3000 vor Christus haben sich Menschen am Weissensee angesiedelt. Da kann man nur sagen: Die haben damals wirklich gewusst, wo es sich zu leben lohnt. Überhaupt in den Wintermonaten, wo Talbewohner mitunter wochenlang in einer Nebelsuppe ausharren müssen und Sonnentage rar sind. Denn Nebel kennt man hier, auf 930 Metern Seehöhe, nur vom Hörensagen. „Im Winter schneit es oder die Sonne scheint“, sagt Bürgermeisterin Karoline Turnschek. Dazu kommt, dass sich der See von Mitte Dezember bis Anfang März in die größte beständig zugefrorene Natureisfläche Europas verwandelt. Ein wahres Paradies also für Wintersportler und Sonnenhungrige.

Einer, der mit seinem dreiköpfigen Team dafür sorgt, dass sich der See derzeit als Eislauf-El-Dorado präsentiert, ist Norbert Jank. Der 75-Jährige wird gerne als „Eis-Magier“ bezeichnet und wohl kaum jemand kann des Eis besser „lesen“ als er. Seit 1987 ist er als Eismeister im Einsatz und übt diese Tätigkeit nach wie vor mit Leidenschaft aus. Fixe Arbeitszeiten gebe es dabei nicht, „deshalb brauche ich auch keine Uhr, nach der ich mich richte. Die Natur gibt die Bedingungen vor“. Drei Monate ist er durchgängig am See, rund 10.000 Kilometer spult er mit den Räum- und Präparierfahrzeugen in dieser Zeit ab.