Ob Sternenstaub streuende Prinzessin, fliegendes U-Boot, galaktischer Superheld oder sprechendes Dinosaurier-Monster: Es braucht für Kinder nur einen Wimpernschlag, um sich aus der Wirklichkeit zu verabschieden und sich in eine wunderhafte Wunschfigur zu verwandeln. Diese Fähigkeit zu ansatzlosen Transplantation in eine Fantasiewelt wurde selbst von Ikonen der Entwicklungspsychologie wie Jean Piaget noch bis in die späten 1970er-Jahre als kindliche Fehlanpassung abgetan, als Hirngespinst, das sich im Laufe des Heranwachsens von selbst repariere.
Mittlerweile hat sich die wissenschaftliche Lehrmeinung ins Gegenteil verkehrt: Fantasie, sind sich Forscher einig, ist das Fundament unserer Weltaneignung.