Dieses Leinwandjahr hätte den Superheldinnen gehört. Hätte. Die Pandemie durchkreuzte die Pläne auch für die Blockbuster „Wonder Woman 1984“, „Mulan“ oder „Black Widow“, allesamt mit weiblichen Vorkämpferinnen und von Regisseurinnen umgesetzt. Das ist, 2020, nach wie vor erwähnenswert. Hinter dem Vormarsch steckt ganz besonders eine Frau: Patty Jenkins. Die 49-Jährige fuhr mit dem ersten Superheldinnen-Solo „Wonder Woman“ und einem Einspielergebnis von über 100 Millionen Euro am ersten Kino-Wochenende bis dato das beste Ergebnis einer Filmemacherin ein. Sie eroberte in ihrer Karriere bereits mehrmals Männerdomänen. Mit dem DC-Abenteuer enterte sie den milliardenschweren Superhelden-Spielplatz, zu dem davor nur Männer Zutritt hatten. Teil zwei machte sie zur bestbezahlten Regisseurin Hollywoods.

Jenkins, die schon mit ihrem Debüt „Monster“ (2003) Charlize Theron in der Rolle einer Serienmörderin zu einem Oscar verhalf, läutete damit eine Zeitenwende in Hollywood ein. In den USA und anderen Ländern der Welt hätte „Wonder Woman 1984“ heute in den Kinos starten sollen. Coronabedingt läuft der Film nun – eine Zäsur – in den USA und anderen Ländern gleich beim Streaming-Anbieter HBO Max an, hierzulande müssen sich Fans für die neuen Abenteuer von Gal Gadot als Amazonenkriegerin noch ein wenig gedulden. Der Dezember 2020 hatte für die US-Amerikanerin dennoch gute Neuigkeiten parat. Eine Zusage für die Regie von „Rogue Squadron“ – einen neuen Streifen der „Star Wars“-Reihe. Als erste Frau wohlgemerkt. Im Dezember 2023 dann hoffentlich wieder im Kino.

Julia Schafferhofer

Weitere Lichtblicke im Dezember

Margaret Keenan
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Romain Grosjean
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