Griechenland will seine große Tourismusbranche im Mai wieder von den Corona-Restriktionen befreien. Die Entscheidung hänge allerdings von den epidemiologischen Daten ab, sagte Regierungssprecherin Aristotelia Peloni am Montag vor Journalisten. Zunächst sei geplant, noch in diesem Monat die Beschränkungen im Einzelhandel aufzuheben und die Schulen wieder zu öffnen.

Mit dem erwarteten Fortschritt bei den Impfungen sollen im April wieder Lokalbesuche im Freien erlaubt sein, ehe der Tourismus wieder hochgefahren werden soll. Dieser macht etwa ein Fünftel der griechischen Wirtschaftsleistung aus. Jeder fünfte Beschäftigte ist in diesem Bereich tätig.

Auf der vom Ausbleiben der Touristen ebenfalls schwer getroffenen Baleareninsel Mallorca ist man bereits so weit: Seit dem 2. März hat auf der beliebten Ferieninsel und Formentera die Außengastronomie wieder geöffnet. Auf Menorca darf die Gastronomie zudem 30 Prozent ihrer Innenbereiche wieder mit Gästen besetzen. Auch einige Hoteliers haben angekündigt, in den nächsten Wochen ihre Häuser für Touristen öffnen zu wollen.

"Wir rechnen damit, dass die (Anm. deutsche) Reisewarnung für Mallorca in den nächsten Tagen aufgehoben wird und haben uns entschieden, darauf schnell zu reagieren“, so Willi Verhuven von der zum Reiseveranstalter Alltours gehörenden Hotelkette Allsun. Laut der spanischen Zentralregierung lag die Sieben-Tage-Inzidenz auf 100.000 Einwohner für die balearischen Inseln am vergangenen Freitag bei 25,49. Deshalb hofft man auf das baldige Aufheben der Reisewarnungen.

TUI will Urlauber ab den Osterferien wieder nach Mallorca bringen. "Die Hotellerie hat sich intensiv vorbereitet, sicheren und verantwortungsvollen Urlaub anzubieten", sagte TUI-Deutschlandchef Marek Andryszak am Montag vor dem Start der Online-Ausgabe der Reisemesse ITB. Präzise Hygienekonzepte gäben Zuversicht, die Abstimmung mit den Behörden sei eng. Daher wolle man den Kunden "Osterurlaub auf Mallorca ermöglichen", so der Manager.

Insgesamt hat die Zunahme von Corona-Infektionen aufgrund von Virusmutationen den weltweiten Tourismus wieder stärker zum Erliegen gebracht. Wie die in Madrid ansässige Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) mitteilte, hatte Anfang Februar fast jedes dritte Reiseland (32 Prozent) seine Grenzen für internationale Touristen vollständig geschlossen. Das entspricht 69 von 217 Reisezielen: davon 30 in Asien und im Pazifik, 15 in Europa und elf in Afrika.

Gegenüber Mai 2020, als weltweit gar drei Viertel (75 Prozent) aller Reiseziele die Grenzen für internationale Touristen dicht gemacht hatten, ist das zwar ein Rückgang. Allerdings verzeichnete die UNWTO gegenüber November wieder einen Anstieg: Damals waren nur 27 Prozent der Reiseziele für internationale Touristen geschlossen.

Als Grund für die Zunahme führte die UNWTO das Aufkommen neuer Virusvarianten an sowie die "anhaltende Ernsthaftigkeit" der epidemiologischen Lage. Zugleich erklärte die Organisation, dass es derzeit einen Trend hin zu einem zunehmend differenzierten Ansatz bei den Reisebeschränkungen gebe, wie etwa einen negativen Coronatests bei Ankunft als Voraussetzung.

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