1. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit ist seit mehr als 30 Jahren im Gleichbehandlungsgesetz verankert. Warum gibt es nach wie vor diese Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen, die der "Equal Pay Day" jedes Jahr belegt?
ANTWORT: "Es gibt erklärbare Faktoren wie Branche, Ausbildung oder Berufsverläufe", sagt die AK-Expertin Bernadette Pöcheim. Daneben gebe es aber auch einen unerklärbaren Rest von etwa 13 Prozent, den Frauen hinterfragen sollten. Das Einkommen gehört in Österreich aber zu "Beichtgeheimnissen", wie es Pöcheim formuliert: "Darüber wird nicht gesprochen – dies zulasten der Frauen! Wir haben immer wieder Fälle, in denen Frauen für die genau gleiche Tätigkeit um einige Hundert Euro weniger erhalten als ihre Kollegen und nur zufällig darauf kommen." Das Argument "schlecht verhandelt" greife hier nicht, weil der Arbeitgeber dafür verantwortlich ist, dass gleiche und gleichwertige Arbeit auch gleich entlohnt wird.